Gartengestaltung ist kein Buch mit sieben Siegeln. Es macht Spass und Freude, sich sein eigenes Gartenparadies zu schaffen. Man braucht Geduld, ein dickes Fell für Rückschläge und natürlich Zeit. Und ganz viel Gartenliebe!
Es ist befriedigend zu sehen, wie ein Garten Jahr für Jahr der Vision und dem Plan näher kommt. Wie die Gartengäste einziehen und sich langsam ein gesundes Gleichgewicht und ein Mikrokosmos voller Überraschungen entwickelt. Klar klappt nicht alles - dafür spielen im Garten zu viele Faktoren eine Rolle - aber das ist „Natur“.
Der Garten ist ein von Menschen geschaffener Ort - am besten in Zusammenarbeit mit der Natur. Aber auch die hat ihren eigenen Kopf. So kann es vorkommen, dass bestimmte Stauden im Laufe der Jahre von einer Ecke des Gartens in eine andere wandern. Mit Samen oder Wurzelausläufern suchen sie sich ihren Lieblingsplatz selbst.
Na dann rein ins Abenteuer Gartenplanung! Wir bieten hier einige Checklisten, die weiterhelfen, geben Inspirationen und verweisen auf bereits bestehende wertvolle Inhalte auf unserer Website. Damit ein toller Garten nach den individuellen Vorstellungen entstehen kann.
Selbstverständlich kann man auch zum grossartigsten Gartenparadies kommen, ohne dass man eine Gartenplanung macht. Dann dauert es vielleicht einfach etwas länger und in dem Fall empfehlen wir trotzdem eine "Vision" zu haben, wie der Garten zum Schluss aussehen könnte und welche Zwecke und Bedürfnisse er erfüllen soll. Und dann häppchenweise in einem Eck beginnen....
Standortanalyse
Gartenvision
Pflanzenwahl
Gestaltungselemente
Biodiversität fördern
Pflegeaufwand einschätzen
Budget
Im nachfolgenden Text wird auf die einzelnen Punkte eingegangen und entsprechende Seiteninhalte verlinkt, die bei der Gartenplanung weiterhelfen können und so dazu beitragen, dass der Garten viel Freude bereiten wird.
Vorsicht: Gartenplanung kann süchtig machen! Oft sind es die neuen Ideen und Entdeckungen, die einen Garten nie wirklich „fertig“ sein lassen. Jede Saison bringt neue Möglichkeiten, und mit jedem kleinen Erfolg wächst die Begeisterung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie diverse Gartenentstehungsgeschichten und fragen sie ihre Gartenfreunde oder das Biogarten-Team ;-)
Kreativität, Leidenschaft und etwas Struktur sind die Schlüssel zu einem erfolgreichen Gartenprojekt. Die Früchte der Planung werden geerntet, und eine grüne Oase entsteht, welche Mensch und Natur gut tut. Der Weg zum Gartenparadies steht offen – es lohnt sich, auch wenn der Weg ab und an etwas steinig sein kann. Wäre auch langweilig ohne Stolperfallen ;-) Dann heisst es Strohhut richten, Gedanken ordnen und weiter gehts!
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Jedes grossartige Gartenparadies beginnt mit einer gründlichen Analyse. Es ist soviel einfacher wenn man diese Grundvoraussetzungen gut kennt und mit in die Planung einfliessen lassen kann. Was nützt es, wenn der Garten im Schatten liegt, der Boden eher feucht bis frisch ist und die Vermieter eine eigene Gestaltung nicht zulassen? Dann muss man auf einen charmanten und flexiblen Topfgarten zurückgreifen - hat aber vielleicht noch die Statik zu berücksichtigen und sonniger wirds deswegen nicht.
Es gibt für jeden Standort eine Lösung. Aber eben eine Entsprechende, die dafür passt. Daher ist es wichtig den Standort genau anzuschauen und zu prüfen, was er zu bieten hat.
Sonnenverlauf durch den Tag im Garten beobachten und die Ausrichtung notieren. Falls Gebäudeteile oder grosse Bäume einen markanten Schattenwurf machen, sollte man das ebenfalls in die "Inventur" der Standortanalyse aufnehmen.
Bezüglich Licht- und Temperaturverhältnisse hat jede Pflanze ihre Präferenzen. Es ist wichtig, dass man diese bei der Planung berücksichtigt, damit sich die Pflanze wohl fühlt, gut anwächst und sich etabliert. Üblicherweise trifft man hinsichtlich Sonnenlicht die Ausprägungen sonnig, Halbschatten, Schatten an. Ab und an werden auch untenstehende Definitionen angewendet, wobei man eigentlich bei der Planung meist vollsonnig und sonnig zusammenfassen kann, wie auch Halbschatten und Streuschatten.
Der Schattenstandort wird von vielen als schwierigste Gartenzone erachtet - aber eigentlich gibt es dafür tolle, attraktive Pflanzen und wunderbare Möglichkeiten einen schönen Garten zu kreieren.
In fast jedem Garten gibt es Zonen, welche Wind und Wetter ausgesetzt sind, geschütztere Flecken und jene, die von alldem praktisch nichts mitbekommen - zum Beispiel bei überdachten Balkonen. Jeder dieser Standorte hat Stärken und Schwächen. Entsprechend sollte die Pflanzenwahl ausfallen. Bei der Planung darauf achten, ob die Pflanzen mit Wind, Regen, starker Hitze oder Kälteeinbrüchen sowie Spätfrosten klar kommen. Übrigens: Hitzestaus, wie sie gerne in zu geschützten Ecken entstehen können, stecken keine Pflanzen weg. Sie sind die Brutstätte für weisse Fliegen, Spinnmilben und Co..
Bei einem Garten, wo die Pflanzen in den Boden kommen, sollte man den Boden prüfen. Es kann hilfreich sein den PH-Wert und die vorhandenen Nährstoffe zu bestimmen. Damit erkennt man Problemzonen frühzeitig oder kann bei spezifischen Pflanzenwünschen Apassungen vornehmen, indem man den Boden mit Sand und Kies auflockert, oder eben organisches Material zufügt.
Bei der Gartenplanung spielen Platzangebot und Statik eine entscheidende Rolle. Egal ob Balkon, Terrasse oder Garten – jeder Quadratmeter zählt. Die folgenden Schritte helfen, den Traumgarten zu verwirklichen. Je kleiner der Garten, desto mehr muss man bei der Planung den vorhandenen Raum mit berücksichtigen. Bei Terrassen und Balkonen kommt die Statik noch hinzu. Ein kleiner Tipp am Rande. Darauf achten, dass bei Gehwegen - sei es nur aus der Balkontür zum Hägesessel oder quer durch den Garten zum Kompost, genug Platz für den Weg und die Bewegungsfreiheit eingeplant wird.
Hat man einen Schlauchanschluss im Garten? Gibt es die Möglichkeit Regenwasser zu sammeln? Hat man Platz für Giesskannen auf dem Balkon oder schliesst man in der Küche einen Schlauch an und zieht den quer durch die Wohnung auf den Balkon? Kann man mit Ollas/Oyas und Töpfen mit Wasserspeicher arbeiten (Gewicht!). Bei Eigentum ist die Sache meistens etwas einfacher, da man sich Wasseranschlüsse im Garten installieren lassen kann. Als Mieter muss man mit dem arbeiten, was da ist.
Sei es bei Einfamilienhäusern, Schrebergärten oder Mietwohnungen mit Balkonen und Terrassen. Meistens gibt es Vorschriften, die man beachten sollte. Es ist besser man kennt diese, bevor man mit der Planung loslegt. Nicht dass man nach der Planung und Umsetzung auf einmal alles zurückbauen muss.
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Gartenvision
Augen zu, sich zurücklehnen und sich den finalen Garten vorstellen. Wie sieht er aus? Verspielt mit vielen, eigenen, kleinen Gartenräumen oder grosszügige freie Flächen mit markanten Blickpunten. Soll er "nur" schön sein mit überbordendem Blütenmeer und den zahlreichen Gartenbewohnern ein zu Hause bieten oder soll es auch für die Menschen genug Naschwerk haben? Oder darfs ein richtig bunter Nutzgarten sein mit Beeren, Obst, Gemüse und Kräutern? Oder vielleicht einfach eine gemütliche Ecke mit duftenenden Büten und Blättern, die zum Entspannen einladen? Oder doch ein naturnaher Biogarten, welcher ein Eldorado für zahlreiche Nützlinge ist, verschiedene Strukturen bieten soll und ein Garant ist für unterhaltsames Gartenkino und spannende Gartensafaris?
Es ist gut, sich zu Beginn diese Gedanken zu machen, um ein "Grundgerüst" des Gartens planen zu können. Auch falls man einfach von allem etwas möchte und genug Platz hat. Aber je kleiner der Platz ist, desto eher hilft es festzulegen, was der Garten vor allem sein sollte. Normalerweise wird es meistens ein bunter Mix von jeder "Stilrichtung". Dabei sollte man jedoch die Hauptvision nicht vergessen - das holt einen sonst bald ein, weil der Garten es dann schwer hat die Erwartungen zu erfüllen.
Bei Fensterbrettgärten, sollte man übrigens schauen, dass die Pflanzen nicht zu hoch wachsen oder sich in die Fensterläden reinwuchern. Zu hohe Pflanzen verdunkeln den Raum und je nach "Kopflastigkeit" können sie sich negativ auf die Stabilität des Pflanzgefässes bei Wind und Wetter auswirken.
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Ihre Pflanzenauswahl ist entscheidend für den Erfolg Ihres Gartens. Mit unseren Filtern im Shop findet man einfach die passenden Pflanzen:
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Thema Gestalung
Ihr Garten soll ein Spiegelbild Ihrer Persönlichkeit sein. Fügen Sie Elemente hinzu, die Ihr Herz höher schlagen lassen:
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zum Thema Biodiversität
Ein Garten, der vor Leben strotzt, bringt nicht nur Freude für die Augen, sondern auch für die Natur. Biodiversität bedeutet Vielfalt – von Pflanzen über Tiere bis hin zu den kleinsten Mikroorganismen. Diese Vielfalt ist das Herzstück eines lebendigen Ökosystems und trägt wesentlich zur Gesundheit unserer Umwelt bei.
Ökologisches Gleichgewicht: In einem artenreichen Garten finden natürliche Feinde genügend Nahrung und halten Schädlinge in Schach. So bleibt der Garten gesund und kommt ohne chemische Hilfsmittel aus. Und es gibt viel zu entdecken! Und die meisten biodiversen Gärten geben weniger zu tun.
Je dichter das Netz von naturnahen Gärten ist, desto besser können Tiere sich in der Landschaft bewegen und neue Lebensräume erschliessen. Diese Gärten bilden sogenannte „grüne Korridore“, die es vielen Arten ermöglichen, sich auszubreiten und sicher zu wandern. Besonders in urbanen Gebieten, wo natürliche Lebensräume oft fragmentiert/zerstückelt sind, spielen solche durchgehenden Korridore eine entscheidende Rolle. Sie helfen Tieren, geeignete Nahrungsquellen, Partner und sichere Rückzugsorte zu finden. So können sich Populationen erholen und stabilisieren.
Mit jedem naturnahen Garten wächst das Netzwerk, das die Biodiversität unterstützt und fördert. Dies macht unsere Umgebung nicht nur lebendiger, sondern auch widerstandsfähiger gegenüber ökologischen Herausforderungen.
Ob gross oder klein, jeder Garten kann ein Paradies der Biodiversität sein. Mit der Auswahl der richtigen Pflanzen, dem Anlegen naturnaher Strukturen und einer Prise „geordneter Wildnis“ entsteht ein Lebensraum, der nicht nur schön, sondern auch ökologisch wertvoll ist. So wird der eigene Garten zu einem kleinen, aber wichtigen Beitrag für die biologische Vielfalt – direkt vor der eigenen Haustür.
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zum Thema Pflanzenpflege
Neben all den Gedanken, welche man sich rund um die Gestaltung des Gartens macht, was man gerne möchte und wie, sollte man den Pflegeaufwand eines Gartens nicht unterschätzen. Wenn man das Gärtnern als Meditation, Sportersatz und liebstes Hobby betrachtet, fällt das weniger ins Gewicht, wie wenn man sehr gerne einen schönen Garten hätte, aber eigentlich kaum Zeit für die Pflege hat. Die Gründe können vielfältig sein.
Ja, es gibt sie: die Gärten, welche kaum Aufwand machen – irgendwann. Aber es gibt einen Weg dahin, der ein gewisses Mass an Arbeit benötigt. Neben der ganzen Pflege benötigt es bei einem Garten - egal welche Grösse - vor allem eines: Geduld. Geduld bis alles gepflanzt ist, Wurzeln geschlagen hat und sich am Standort wohl fühlt, die ersten Früchte trägt oder sich ein Bodendecker etabliert und langsam ausbreitet, um das Unkraut zu unterdrücken.
Wir empfehlen folgende Massnahmen, um den Arbeitsaufwand im Rahmen zu halten:
Ein eigener Garten kann ins Geld gehen - muss aber nicht. Bei einer sauberen Planung und etwas Konsequenz kann man die Kosten überschaulich gestalten. Meistens hilft es ein bisschen Reserve einzuplanen, weil jeder Garten oder Einkaufslaune gut für Überraschungen ist ;-)
Was ein Garten benötigt | Sparpotenzial |
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Werkzeuge |
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Pflanzen |
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Dünger, Pflanzenstärkung und Bodenverbesserer |
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Wasser |
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Beete und Hochbeete |
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Gartenwege und Zäune |
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Dekoration |
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Pflanzenschutz |
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Fachkräfte |
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Mit der richtigen Pflanzenauswahl, abgestimmt auf die Gegebenheiten Ihres Gartens, schaffen Sie einen lebendigen Mikrokosmos und Rückzugsort für Mensch und Natur. Ein naturnaher Garten lebt von der Balance und der Vielfalt. Planen Sie mit Bedacht, lassen Sie sich von der Natur inspirieren und freuen Sie sich auf einen Garten, der das ganze Jahr über Freude und Nutzen bringt.
Der Weg ist das Ziel - geniessen Sie ihn! Es wird nicht immer strickt geradeaus gehen und ab und an steht vielleicht ein Stein im Weg. Erfolge sollen gefeiert werden und weniger gelungene Ecken als Lerneinheit mit Verbesserungspotenzial gesehen werden - eigentlich auch was zu feiern, oder?
Was auch immer passiert, neben viel Hirnschmalz, Herz, Schweiss und Tränen wird es ein Fest sein, den Garten durch die Jahreszeiten zu beobachten, wie er sich wandelt, Tiere die urbane Oase für sich entdecken, Leben einkehrt und man jeden Tag sein ganz persönliches OpenAir-Gartenkino hat.
Wir wünschen viel Freude und Spass! Die Planung selbst liegt in Ihren Händen - und wenn Sie Unterstützung brauchen: Wir sind für Sie da und helfen mit unserem Wissen, Erfahrung und den massgeschneiderten Produkten für den Naturgarten. Vom Nützling "Adalia Marienkäferlarven" gegen Blattläuse und Co. über Pflanzenstärkung, -Schutz und Gartengadgets bis hin zum Zwergobst für einen verspielten üppigen Naschgarten.
Tipp: Wer seine Planung, Gartenarbeiten etc. gerne festhalten möchte, empfehlen wir unser Gartenjournal. Ein mehrjährigs Gartenbullet-Journal, wo Sie alle ihre Ideen, Massnahmen und mehr notieren können.