Pflanzen des Jahres

Alljährlich werden Pflanzen und Tiere gewählt, welche als Stellvertreter für ihre Art ein ganzes Jahr Pate stehen. Wir finden das eine schöne Sache, zumal man dabei auch ab und an Neues entdeckt und von einer ganz anderen Seite kennen lernt. 

  • Pflanze des Jahres 2024

    Viburnum - Schneeball

    Wer üppig blühende Blütensträucher liebt, die anspruchslos und wertvoll für die Biodiversität sind, kommt um den «Viburnum» nicht herum.

    Es gibt zahlreiche Varianten des Strauches von sommergrün bis immergrün und mit verschiedenen Blühzeiten. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Die Insekten lieben das Nektarbuffet und die Vögel und weitere Gartenbewohner im Herbst die Beeren.

    Für alle Stadt-, Balkon- und Terrassengärtner:innen ist der Schneeball auch ein toller Strauch für Trog und Topf. Als Standort mag er es im Halbschatten genauso wie an der Sonne. Für etwas grössere Gärten ist er äusserst wandelbar. 

    Der Schneeball glänzt als zierender Solitär, bereichert eine wilde Hecke oder schattiert empfindlichere Pflanzpartner im Beet zuverlässig. Übrigens: Durch seine Schnittverträglichkeit kann man Schneeballzweige auch in Gestecken verwenden.

    Ein richtiges Multitalent!

    Aus unserem Sortiment:

    Gekürt durch Jardin Suisse

     

    weitere Blütensträucher


  • Staude des Jahres 2024

    Lythrum salicaria - Blutweiderich, Feuerkerze

    Die Feuerkerze macht ihrem Namen alle Ehre – im Garten ist sie ein purpurnes Feuerwerk. Sie zieht Insekten an wie das Licht die Motten. Wenn sich die Blüten öffnen, beginnt das Spektakel.

    Es treffen sich Schmetterlinge – auch seltene wie der Perlmuttfalter – Hummeln, Schwebefliegen, Wildbienen und nektarliebende Käfer, welche um den Nektar wetteifern und sämtliche Blüten genau «unter den Rüssel» nehmen. Der Blutweiderich ist auch Raupenfutterpflanze – ein Grund mehr, ihn in den Garten zu holen.

    Aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wurde die Pflanze zur Ledergerbung verwendet und dient als Räucherpflanze und in der Hausapotheke. Sie gilt als blutstillend und juckreizhemmend. Die essbaren Blüten lassen sich auch gut in der Gartenküche verwenden.

    Der Blutweiderich ist mehrjährig, winterhart und für frisch-feuchte Böden geeignet. Er verzeiht auch kurze Trockenheit, gedeiht aber an Uferzonen von Teichen und Bächen am besten. Ist der Boden recht lehmig oder wächst die Staude im Topf, passt das auch ohne «direkten Wasseranschluss». Die anspruchslose Staude mag Sonne, gedeiht aber auch im Halbschatten. 

    Aus unserem Sortiment:

    Gekürt durch den Bund deutscher Staudengärtner


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  • Arzneipflanze des Jahres 2024

    Potentilla erecta – Blutwurz

    Wenn man Blutwurz-Wurzeln ausgräbt, verfärben sich diese an der frischen Luft rot. Kein Wunder also, wurden die Wurzeln früher auch zum Färben von Wolle und Leder verwendet.

    Die heilenden Eigenschaften sind unter anderem: blutstillend und zusammenziehend. Als Arzneimittel wird in erster Linie die Wurzel verwendet. In der Hausapotheke kann man auch das Kraut als Zutat für einen Magen-Tee verwenden. 

    Hildegard von Bingen erwähnt die Blutwurz mit dem Wirkstoff «Tormentill» in ihren Schriften gegen Fieber, welches von schlechten Lebensmitteln rührt.

    Das sonnige Gemüt mit seinen gelben Blüten hat viele Namen, darunter «Siebenfingerkraut», «Tormentillwurz» und weitere. Die Blutwurz wächst gerne in der Sonne im durchlässigen Boden.

    Das untrüglichste Unterscheidungsmerkmal von der Blutwurz zu anderem Fingerkraut ist die Anzahl Kronblätter. Blutwurz hat nur 4 – alle anderen Fingerkräuter 5. 

    Die Blutwurz wird nicht nur ihrer Prämierung als Arzneipflanze gerecht – sie ist auch für die Gartenküche verwendbar. Im Frühsommer kann man die Blätter als Salatbeilage verwenden – und im Sommer die Blüten. 
     

    Gekürt durch den Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde


    unsere Kräuter

  • Heilpflanze des Jahres 2024

    Sambucus nigra - Schwarzer Holunder

    Der «Hollerbusch» ist tief verwurzelt in Bräuchen, Ritualen und Mythen. Er gilt als Lebens- und Sippenbaum   sowie Schutzbaum für Haus und Hof.

    Heute schätzen wir den Holunder als Juwel für die Biodiversität. Im Garten ist er bei Insekten genauso beliebt wie bei Vögeln und anderen beerenliebenden Gartenbewohnern. 

    Seine Blüten und Beeren bereichern die Gartenküche und Hausapotheke mit tollen Aromen, Düften und Eigenschaften. Von Sirup über Marmeladen, Tees, Blütenessig bis hin zu Tee aus Rinden oder Blättern gibt es viele Rezepte zu entdecken. Früher wurden die Beeren auch zum Färben von Wolle verwendet.

    Der schwarze Holunder ist ein anspruchsloser einheimischer Strauch, von dem es auch einige Zuchtformen gibt. Er gedeiht von Sonne bis Halbschatten, im Boden, Topf und Trog. Genauso wie der Schneeball eignet er sich sehr gut für naturnahe Hecken, in Beeten aber natürlich auch als Hausbaum in prächtiger Solitärform.

    Vorsicht: Beeren, Blätter und Rinde enthalten im unverarbeiteten Zustand das unverträgliche Sambunigrin.

    Aus unserem Sortiment:

    Gekürt vom Verein Thopharastus


    weiteres Wildobst

  • Die Rande, respektive rote Beete wurde zum Gemüse des Jahres 2023 gewählt.

    Gemüse des Jahres 2023 & 2024

    Beta vulgaris – Rote Bete, Randen

    Randen – wie wir die Knollen in der Schweiz nennen – sind ein unkompliziertes Gemüse, das gut und zuverlässig in den Beeten gedeiht. Man kann sie auch gut in Reih und Glied in Blumenkästen auf dem Balkon kultivieren. 

    Über den Geschmack scheiden sich die Geister. Die einen lieben den erdigen Beigeschmack zur randentypischen Süsse, andere kann man damit nicht begeistern. Egal, ob gekocht, frisch, gesaftet, gebacken, frittiert oder grilliert. 

    Randen gibt es in verschiedenen Formen, Grössen und Farben. Eines haben jedoch alle gemein: Randen sind gesund. Wer sich mit dem Geschmack der Knolle definitiv nicht anfreunden kann – die jungen Blätter lassen sich ebenfalls gut in Salaten verwenden.

    Roter Randen färbt die Finger und alles, was damit in Berührung kommt zuverlässig ein. Funktioniert auch prima fürs Eierfärben an Ostern ;-)

    Aus unserem Sortiment:

    Mischkultur: Gute Nachbarn sind Stangenbohnen (siehe Mischkulturbüchlein)

    Gekürt durch den VEN, Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt


    mehr Gemüsesamen

  • Blume des Jahres 2024

    Armeria maritima - Grasnelke

    Die wintergrüne Grasnelke ist eine zierliche, aber zähe Blume, die von April bis Oktober durchblüht. Je öfter man das Verblühte rausputzt, desto besser wachsen Blütenköpfe nach.

    Die Ursprungsform wächst in kalkhaltigen Magerrasen, daher eignet sie sich perfekt für trockene, steinige und sonnige Ecken im Garten. Dort lockt sie mit ihren kugeligen Blütenständen zahlreiche Insekten und Schmetterlinge an.

    Ein grosses Plus: Schnecken lassen die Grasnelke links liegen. Für Beeteinfassungen sind Grasnelken eine mögliche Alternative zu Lavendel. Dufttechnisch können die charmanten Dauerblüher aber nicht punkten.

    Wer Grasnelken im Überfluss hat, kann die Blüten in der Gartenküche verwenden. Sie sind essbar und können Farbe in Salate bringen. Wer Blütendekoration für Nachspeisen sucht, kann sie kandieren. 

    Achtung: Aufgrund der Bestandesgefährdung ist die Grasnelke in der freien Natur geschützt und darf nicht wild gesammelt werden.
     

    Gekürt durch die Loki Schmidt Stiftung


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  • Baum des Jahres 2024

    Sorbus aria - Echte Mehlbeere

    Die anspruchslose echte Mehlbeere mit ihrem herzförmigen Wurzelwuchs zählt zu den Klimabäumen. Der Name des Baumes kommt daher, dass die getrockneten und gemahlenen Beeren   dem Mehl zur Streckung beigemischt wurden.

    Heute verwendet man die Früchte für Gelees, Marmelade, in Kuchen oder als Trockenobst. Wie die Schlehen (Schwarzdorn) erntet man diese nach dem ersten Frost. Die Kerne vor der Reife der Früchte wurden früher als Kaffeeersatz verwendet.

    Heute ist der Baum vor allem eine charmante Option für den naturnahen Garten. Die schönen Blüten und das attraktive Laub schattieren die nähere Umgebung oder bilden einen Sichtschutz.

    Während im Frühsommer die weissen Blüten strahlen, läuten im Herbst rot leuchtende Beeren das kommende Ende des Gartenjahrs ein. Die Beeren sind für die Garten-WG ein beliebtes Winterfutter.

    Die wärmeliebende Mehlbeere ist winterhart, windfest und verträgt auch das Stadtklima mit ihrer Hitzetoleranz ohne Probleme. Wer also keinen schwarzen Holunder mag oder bereits einen hat: Die echte Mehlbeere wäre eine weitere Option für einen schmucken Hausbaum.
     

    Gekürt durch die Dr. Silvius Wodarz Stiftung


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  • Giftpflanze des Jahres 2024

    Wisteria - Blauregen

    Der auch Glyzinie genannte Blauregen ist eine kräftige Kletterpflanze, die ganze Häuserfassaden für sich einnehmen kann. Er gehört zu den Schmetterlingsblütlern und stammt ursprünglich aus China, Australien, Nordamerika und Ostasien. Seine blauen Blüten sind imposant und können jeden Garten verzaubern. 

    Aber der Zauber hat seine Tücken. Die Pflanze ist in sämtlichen Pflanzenteilen giftig. Selbst in den prächtigen Blüten ist das giftige Glykosid Wistarin enthalten. Daher sollte man davon absehen, diese zu essen.

    Der starke Wuchs der verholzenden Kletterpflanze kann Fluch und Segen sein. Die Wisteria nimmt ungehemmt jeden Platz ein, den sie kriegen kann. Daher sollte die Pflanze regelmässig geschnitten werden. Ansonsten verdrängt sie andere Pflanzen oder kann an Fassaden Schäden anrichten.

    Wenn man den richtigen Platz hat, an dem sie ungehemmt wuchern kann, sollte man trotzdem auf der Hut sein – die romantische Gartenstimmung könnte umschlagen, wenn sie versucht, in Nachbars Garten zu «wildern».

    Für jene, bei denen der Anblick und die Freude die Risiken überwiegt: Schleift die Baumscheren (!) und dann viel Spass.
     

    Gekürt durch den Botanischen Sondergarten Hamburg-Wandsbek


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