Die hier präsentierten Pflanzen werden von uns gekürt, basierend auf Erfahrungen, Vorlieben und Begeisterung. Es sind Empfehlungen, die von Herzen kommen – quasi von Gärtner:in zu Gärtner:in. Ganz einfach und schnörkellos.
À propos: Wem eine Empfehlung in den Sinn kommt, die hier auch ausgesprochen werden sollte, dann her damit! Schreib an bewild(at)biogarten.ch und wir schauen ob's passt. Wichtig wäre nicht nur die Pflanzenempfehlung, sondern auch die Gründe, wieso die Pflanze so toll ist. Und wenn wir bereits bei den Extrawünschen angekommen sind: Gerne mit Pflanzenbild aus dem Garten ;-) Merci viumau.
Blühzeit | Je nach Art Mai – Juli |
Überwinterung |
Winterhart |
Wuchshöhe | Max. 200 cm |
Wuchsstärke | stark |
Wurzelwuchs | Tiefwurzler |
Blüte |
Einfach. Je nach Sorte: weiss, rosa, purpur bis gelb |
Standort |
Sonne bis Halbschatten |
Besonderes |
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Die Wildrose ist ein wahrer Tausendsassa im Garten. Diese robuste und wilde Gartenschönheit bietet (beinahe) alles. Von Schatten über Blütenzierde bis hin zu leckeren Früchten. Für die Biodiversität und die Gartenbewohner bietet die Pflanze mit ihren Dornen und buschigem Wuchs Schutz, Platz für Nistplätze und Nahrung.
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen erwachen die Wildrosen aus ihrem Winterschlaf. Spätestens, wenn sich die Blüten öffnen, ist es vorbei mit der Ruhe. Die Wildrose lockt eine bunte Schar von Gartenbewohnern an. Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten buhlen um den Nektar und sorgen dafür, dass sich im Herbst Hagebutten bilden. Vögel fliegen mit Nistmaterial zwischen die Zweige in der Hoffnung, ihren Nachwuchs durch die Dornen geschützt aufziehen zu können. Kleine Säugetiere wie die Igel treffen sich im Schatten zu einem Stelldichein oder verschlafen den Tag im Unterholz, bis es dunkel und ruhiger wird.
Ein reger Gast der Wildrosen ist der C-Falter. Nomen est Omen – er labt sich am Nektar, aber vor allem nascht er liebend gern an aufgesprungenen reifen Früchten, welche viel Vitamin-C enthalten. Die Natur zeigt uns einmal mehr, was lecker und gesund ist. Weitere Vitamine in der Hagebutte sind A, B1, B2 und E. Dazu kommen noch Mineralstoffe, die entzündungshemmenden Flavonoide und weitere Stoffe.
Neben den essbaren Blütenblättern sind auch die Hagebutten vielfältig verwendbar. Sei es für einen wärmenden Tee, Marmeladen, Sirups, Fruchtleder oder getrocknet in Müslis und Gebäck. Auch in Wildeintöpfen macht sich die Frucht eine gute Figur. Mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen stärkt sie das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. So ist das Hagebuttenpulver ein beliebtes Mittel bei Arthrose und bei rheumatischen Beschwerden. Natürlich finden Wildrosen in der Hautpflege Anwendung, denn ihr Öl ist bekannt für seine pflegenden Eigenschaften.
Wer eine Destille zu Hause hat, kann aus den Wildrosen zarte Rosen-Hydrolate und ein feines Rosenöl aus den Hagebutten extrahieren. Das Resultat ist nicht dasselbe wie mit Blüten von schwer duftenden Rosen – aber gerade wegen der dezenteren Art verträglicher. Wer keine Destille hat, hat die Möglichkeit Ölauszüge von den Blüten machen.
Die Wildrose ist ein wahres Multitalent, welches uns und den Gartenbewohnern durchs Gartenjahr gute Dienste tut. In Zeiten des Klimawandels zeigen Wildrosen, wie widerstandsfähig und anpassungsfähig Natur sein kann. Ihre Fähigkeit, unter verschiedenen Bedingungen zu gedeihen, und ihre Eigenschaften als Tiefwurzler machen sie zu einer wichtigen Pflanze für die Zukunft. Sie bieten Lebensraum und Nahrung für viele Arten und tragen so zur Erhaltung der Biodiversität bei, selbst wenn sich die klimatischen Bedingungen ändern.
Und an alle Topf- und Troggärtner:innen: Ja, man kann Wildrosen in einem Gefäss kultivieren. Sie wächst dann etwas verhaltener und nimmt bei Platzmangel einen beherzten Schnitt nicht krumm. Aber man sollte beachten, dass der Topf gross genug ist – im Idealfall ist er auch hoch, damit der Tiefwurzler tief wurzlen kann ;-)
Summa summarum: mit Wildrosen kann man nichts falsch machen