Motten – bei ihrem Anblick im eigenen Heim wird man verständlicherweise nervös und die Suche nach dem Ausbruchsherd beginnt.
Lebensmittel- oder Kleidermotten? Die Faustregel lautet: Dunkle Flügel gehören zu den Lebensmittelmotten. Die hell-silber-weissen Exemplare fühlen sich dagegen zwischen Woll-/Seidenkleidung und Pelzen wohl und sorgen für unliebsame «Lüftungslöcher» in den Lieblingsteilen.
Nicht nur die Kleidermotten, sondern auch die Lebensmittelmotten mögen keine intensiven Gerüche. Lavendelsäcklein an die Kleiderbügel gehängt und zwischen die Kleiderstapel gelegt, helfen die Falter fernzuhalten.
Diese Massnahme ist wirksam, solange es auch nach Lavendel riecht – die Säcklein müssen regelmässig ausgetauscht oder aufgefrischt werden. Kleiderschätze, welche einem lieb und teuer sind, am besten einzeln in Vakuumbeutel aufbewahren – wenn möglich.
Wer sich schwertut mit Lavendelduft im Vorratsschrank kann Lorbeerblätter oder Rosmarinzweige mit zu den Lebensmitteln packen. Die einzige mottensichere Lagerung ist die luftdichte – somit helfen auch Schraubgläser nicht.
Eine Motte kann die Eiablage beim Drehverschluss ablegen und die Motten kriechen gleich nach dem Schlüpfen durch das Gewinde in den Behälter. Sollte man bereits befallene Lebensmittel einschleppen, verhindert die luftdichte Lagerung, dass die Motten aus dem Behälter kommen und sich verbreiten.
Der Zyklus wird maximal bis zur ersten Faltergeneration kommen, welche im luftdichten Glas verendet.
Motten verunreinigen Lebensmittel und verursachen unliebsame «Lüftungslöcher» in der Kleidung. Dagegen ist ein Nützling «gewachsen».
Mit spezifischen und biologischen Schutzmassnahmen halten Sie Ihr Zuhause frei von Lebensmittel- und Kleidermotten. Die winzig kleinen Schlupfwespen suchen die Motteneier und legen ihr Ei darin ab. Statt einer Mottenlarve schlüpft eine Schlupfwespe.
Das heisst: Sie können sich zurücklehnen und die kleinen Helfer machen lassen. Nützlinge gegen Schädlinge einzusetzen ist die umweltfreundlichste und natürlichste Art der Schädlingsbekämpfung.
In diesem Video zeigen wir Ihnen, welche Möglichkeiten Sie bei der biologischen Bekämpfung von Motten haben, damit Sie in Zukunft frei von diesen Tierchen sind.
Zoologisch betrachtet, sind Motten harmlose Falter. Sie haben sich über die Zeit sehr gut an uns Menschen angepasst und sind seit Jahrhunderten der Schrecken eines jeden Haushaltes. Statt in der freien Natur Blüten zu bestäuben und als Futter für Vögel, Amphibien oder Fledermäuse herzuhalten, halten sie sich lieber in unserem Zuhause auf.
Motten durchlaufen vier Entwicklungsstadien und die ganze Entwicklung vom Ei bis zum Falter dauert mehrere Wochen. Durch ihren ausgeprägten Geruchssinn finden sie geeignete Plätze für die Ablage der Motteneier in «Futternähe». Aus den Eiern schlüpfen die weisslich-gelben Mottenlarven, die zu Beginn kaum zu erkennen sind und sich zu einer Länge von bis 2 cm entwickeln. Diese Larven sind äusserst agil und wenn man eine findet, sollte man weiter als nur in der unmittelbaren Umgebung nach weiteren Tieren suchen. Nach einiger Zeit verpuppen sich die Larven, vorzugsweise in engen Ritzen.
Als Falter geschlüpft, beginnt dieser nach der Befruchtung mit der Eiablage. Motten legen jeweils mehrere hundert Eier ab und leben selten mehr als zwei Wochen, aber es können über das Jahr (je nach Klima – Motten sind wärmeliebend) bis zu sechs und mehr Generationen entstehen. Je länger man es also auf die leichte Schulter nimmt, desto mehr Mottenherde – sprich: Lebensmittel und Kleiderschränke – können befallen werden.
Welche Motte sich wirklich ins Haus verirrt hat, bestimmt man am besten, wenn man ein Exemplar mit Hilfe einer Falle gefangen hat und den Falter mit einer Lupe genau anschaut.
Meist schleppt man die Tiere völlig unbemerkt ein. Vor allem wenn man Haustiere hat, sollte man nach Möglichkeit bereits beim Kauf von Futter die Packungen prüfen. Bei Klarsichtfolienverpackungen ist dies kein Problem und man erkennt schnell, ob das Futter bereits «belebt» ist oder nicht.
Bei Papierpackungen können verräterische, kleine Löcher ein Indiz dafür sein. Dasselbe gilt auch für Lebensmittel wie Müsli, Getreide generell und in jedem Mahlgrad. Auch Nüsse und Dörrobst sind geschätzte Brutstätten für Vorratsmotten.
Ein Mottenbefall heisst nicht, dass es im Haushalt nicht hygienisch genug ist. Wie bereits erwähnt, schleppt man die Tiere meist unbemerkt mit Lebens- und Futtermitteln ein.
Wenn man eine herumflattern sieht, ist es wichtig, dass man sich bewusst ist: Eine ist nicht gleich keine, sondern wo eine flattert, sind soeben viele weitere am Entstehen.
Daher heisst es handeln, die «Brutzelle» finden, ausmisten, bekämpfen, kontrollieren und danach vorbeugende Massnahmen einleiten.
Mottenfrass an Kleidern ist mehr als ärgerlich. Da die Kleidermotten einen ausgewählten Geschmack haben, passiert dieser auch meist an Lieblingskleidern. Wolle steht zuoberst auf den Lieblingsfasern der Kleidermotten – im Notfall wird aber auch ungeniert Anderes angeknabbert. Pelze und Federn sind ebenfalls hoch im Kurs, da diese ebenfalls das von Motten geliebte Keratin enthalten.
Sind die Kleider bereits getragen, zieht die dezente Würze der Faser die Falter magisch an. Kleidermotten naschen aber nicht nur gerne an «Kla-Motten», sondern auch an Wollteppichen, Taschen und alles, was sonst noch Wolle drin hat.
Auch Kunststoff oder Baumwolle werden angefressen, wenn nichts Anderes da ist oder man sich zu Besserem durchfressen möchte. Diese «Fasern» können die Motten jedoch nicht wie Wolle verdauen.
Kleider sollte man nie auf Stapeln vor sich hin «mottend» liegen lassen. Gereinigte Textilien werden weniger befallen, da an diesen noch keine Haare und/oder Hautschuppen haften. Lagert man Saisonkleider ein, sollte man diese waschen, gut auslüften und danach kühl und trocken lagern. Teppiche mit Wollanteil sollte man regelmässig staubsaugen, lüften und/oder ausklopfen – auch Wandteppiche.
Zur Früherkennung und Überwachung eines möglichen Befalles durch Vorrats- und Kleidermotten kann die Mottenfalle Combi aufgestellt werden. Die Falle lässt sich im Haus überall an «anfälligen» Stellen aufstellen, um einen Befall rechtzeitig zu erkennen, bevor sich dieser ausbreitet. Angelockt durch die Lockstoffe, fliegt die Motte hin und bleibt kleben. Die Wirkung des Lockstoffes hält für ca. drei Wochen und lockt ausschliesslich Kleider-, Dörrobst-, Mehl- und Speichermotten an.
Sobald Lebensmittel oder Kleider von Motten befallen sind, hilft eine Falle nicht mehr weiter. Diese wird zwar die Falter anlocken, die Eier und Larven, sprich: der Nachwuchs, bleibt jedoch unbehelligt. Schlupfwespen sind die ideale biologische Lösung, um mit Nützlingen gegen die Mottenpopulation vorzugehen. Die kleinen Schlupfwespen, die von blossem Auge kaum zu erkennen sind, suchen die Motteneier auf und legen ihre eigenen Eier in diese.
So wird verhindert, dass neue Mottenlarven schlüpfen und die nächste Generation heranwächst. Aus dem «zerstörten» Mottenei schlüpft nach ca. zehn Tagen eine Schlupfwespe, welche sich wiederum selbst auf die Suche nach Motteneiern macht. Sobald die Schlupfwespen keine Motteneier mehr finden, verschwinden sie von allein.
Da meist zum Start der Mottenbekämpfung Motten in jedem Stadium vorhanden sind – also Eier, Larven und Falter –, dauert die Bekämpfung mit den Schlupfwespen mehrere Wochen. So stellt man sicher, dass nichts mehr flattert, kriecht oder schlüpft und weiter heimlich Schaden anrichtet. Von der Eiablage bis zum Schlüpfen vergeht knapp eine Woche und in dieser Woche geht die Vermehrung weiter.
Aus diesem Grund werden die Kärtchen mit den Schlupfwespen im 2-Wochen-Rhythmus geliefert. Bei Lebensmittelmotten erhalten Sie viermal Kärtchen mit Tricho-Schlupfwespen – bei den Kleidermotten sind es aufgrund der längeren Generationszeit acht Lieferungen. Weitere Informationen finden Sie auf den entsprechenden Produktseiten.
Gleichzeitig zum Einsatz der Schlupfwespen gegen die Motten sollte man die befallenen Regale/Schränke gut reinigen. Befallene Lebensmittel oder Textilien werden entsorgt. Kleider, die man noch reparieren möchte, am besten heiss waschen oder in einer Gefriertüte über eine Woche in den Tiefkühler legen.
Jene, die nicht befallen wurden, sicherheitshalber ebenfalls auslüften, waschen, gut kontrollieren und nach der Reinigung des Schrankes – alle Ritzen bei Türen und Tablaren – neu einräumen.