Biogarten-Glossar

Begriffs- und Erklärungssammlung
rund um das Thema Biogarten

Es wächst und gedeiht unser kleines Gartenglossar. Wir werden hier regelmässig Begriffe rund ums Gärtnern ergänzen. Wenn es gross und ausgewachsen ist, können wir es vielleicht «Garten-Lexikon» nennen. 

Es fehlen wichtige Begriffe, die erklärt werden sollen? Na dann, her damit – Begriff an die E-Mail bewild(at)biogarten.ch senden und wir schauen, ob wir dazu was zu sagen haben. Wir sind nicht allwissend, aber richtig neugierig. Dazu kommt das Schwarmwissen vom Biogartenteam. Weiss es jemand nicht, kann es vielleicht jemand Anderes erklären. Wir sind gespannt und freuen uns auf den Aufbau dieser Seite.

Ableger

Um einen Ableger zu erhalten, wählt man einen gesunden Trieb oder eine Wurzel von der Mutterpflanze aus. Man entfernt die Blätter oder Triebspitzen von einem Teil des Triebes und setzt diesen in ein Wurzelmedium wie zum Beispiel Wasser oder Blumenerde. 

Wird der Ableger unter den richtigen Bedingungen gezogen, entwickelt er mit der Zeit Wurzeln. Optimale Bedingungen sind bei den meisten Ablegern ausreichend Feuchtigkeit und genügend Licht.

Sobald der Ableger Wurzeln gebildet hat, kann er in einen eigenen Topf oder direkt in den Garten gepflanzt werden. Das regelmässige Giessen und der Schutz vor extremen Wetterbedingungen erhöhen die Chancen einer erfolgreichen Vermehrung. 

Die Vermehrung von Pflanzen durch Ableger bietet mehrere Vorteile. Zum einen ermöglicht sie die Vermehrung von Pflanzen, die sich nicht leicht aus Samen ziehen lassen oder von nicht samenfesten Sorten. Es ist auch eine effiziente Methode, schnell neue Pflanzen zu erhalten, da der Prozess in der Regel ziemlich bald Ergebnisse liefert. Darüber hinaus bewahrt die Vermehrung durch Ableger die gewünschten Eigenschaften der Mutterpflanze, was bei der Erhaltung von bestimmten Sorten oder bei der Vermehrung von Pflanzen mit besonderen Merkmalen von Vorteil ist. Natürlich werden mit dieser Vermehrungsvariante auch die unerwünschten Eigenschaften übernommen.

Ableger sind eine praktische Methode, Pflanzen zu vermehren und den Garten mit neuen Exemplaren der Lieblingspflanzen zu bereichern.

Adalia

Der einheimische Marienkäfer (Adalia bipunctata) darf in keinem naturnahen Garten fehlen. Der adulte Käfer sowie die Larve haben Blattläuse auf dem Speiseplan und helfen, Blattlauskolonien einzudämmen.

Hat man keine zugeflogenen Marienkäfer, die sich im Garten heimisch fühlen, kann man Larven und Käfer aussetzen. Die Larven sind stationär – sprich, man setzt sie bei befallenen Pflanzen aus und sie fressen sich durch die Blattläuse. Käfer sind mobiler und können von der einen zur anderen Pflanze fliegen – ob sie dabei im eigenen Garten bleiben, ist ungewiss. Wichtig ist, dass man die Tiere erst aussetzt, wenn die Aussentemperaturen stimmen und wirklich Blattläuse im Garten sind. Marienkäfer sind für «Prävention» ungeeignet. Durch das rechtzeitige Aussetzen von Larven wirkt man der Bildung von Blattlauskolonien entgegen, bevor die ersten Marienkäfer im Anflug sind.

Im naturnahen Garten kann man Marienkäfer auch anlocken, wenn man Gartenzonen entsprechend gestaltet – durch Pflanzen, Schutzzonen, Überwinterungsmöglichkeiten und weitere attraktive Angebote. So ziehen Marienkäfer gerne in die Garten-WG und helfen zum Dank fleissig, die Blattlauskolonien unter Kontrolle zu halten. Wahre Garten-Glücksbringer!

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Alkalisch

Alkalisch ist gleichbedeutend mit basisch und bezeichnet Substanzen mit einem pH-Wert über 7. Ein pH-Wert von 7 wird als neutral bezeichnet und tiefere pH-Werte als sauer. Alkalische Substanzen haben die Fähigkeit, Säuren zu neutralisieren oder zu puffern.

Ein alkalischer Boden enthält einen erhöhten Anteil an basischen Elementen wie Calcium, Magnesium und Kalium. Ein kalkhaltiger Boden ist also eher alkalisch. Ob ein Boden eher sauer oder alkalisch ist, beeinflusst die Verfügbarkeit von Nährstoffen für die Pflanzen. Einige Pflanzenarten bevorzugen leicht alkalische Böden, während andere in saureren Bedingungen gedeihen. In einem alkalischen Boden können bestimmte Nährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink weniger verfügbar sein, was zu Mangelerscheinungen bei Pflanzen führen kann. Die alkalische Umgebung kann die Aufnahme von bestimmten Nährstoffen einschränken.

Falls ein Boden zu alkalisch ist, können Massnahmen ergriffen werden, um den pH-Wert zu senken und das Gleichgewicht herzustellen. Dies kann durch Zugabe von sauren Substanzen oder durch Anbau von Pflanzen, die den pH-Wert senken, erreicht werden. Pflanzen haben unterschiedliche pH-Präferenzen, daher sollte der pH-Wert zu den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Pflanzen passen, um optimales Wachstum und Entwicklung zu ermöglichen.

Ausgeizen

Ausgeizen ist eine gängige Methode, bei der Seitentriebe oder Geiztriebe von Pflanzen entfernt werden. Diese Triebe wachsen zwischen dem Hauptstamm und den Blattachseln und können das Wachstum und die Produktivität der Pflanze beeinträchtigen. 

Durch das Ausgeizen wird die Pflanze auf eine oder mehrere Haupttriebe reduziert, um die Energie auf die Entwicklung der Hauptfrüchte zu konzentrieren. Dies ermöglicht eine bessere Luftzirkulation und Lichtdurchlässigkeit im Pflanzenbestand, was das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall verringert. 

Das Ausgeizen wird häufig bei Tomatenpflanzen angewendet, um einen stärkeren und aufrechten Wuchs zu fördern und eine bessere Fruchtqualität zu erzielen. Es kann auch bei anderen Pflanzen wie Paprika, Auberginen und Gurken angewendet werden, um ähnliche Effekte zu erzielen.

Beetrosen

Beetrosen, wo auch die Floribundarosen dazu zählen, haben eine Wuchshöhe von ca. 50 bis 80 cm. Sie kommen am besten in Gruppen gepflanzt zur Geltung oder als Element in einem gemischten Blumenbeet.

Beetrosen sind beliebt, winterhart und in den meisten Fällen gesunde und robuste Pflanzen. Die Dauerblüher gibt es in zahlreichen Farben und Formen von einfachen bis gefüllten Blüten.

Befruchtersorte

Säulenbäume sind die perfekte Lösung für kleine Gärten oder ehrgeizige Gartenprojekte wie eine lebende Pergola.

Nicht alle Obst- und Beerenpflanzen sind Selbstbefruchter. Das heisst, sie benötigen – neben Bienen, Wind und anderen Befruchtungshelfern – den Pollen anderer, meist verwandter Sorten. Hinzu kommt, dass es Pflanzenarten gibt, bei denen männliche und weibliche Blüten immer auf separaten Pflanzen wachsen (z. B. Kiwi). Zur Befruchtung benötigt es beide. Während die männlichen Blüten für die Befruchtung sorgen, bildet sich aus den weiblichen, befruchteten Blüten die Frucht.

Das heisst, dass man bei der Planung und dem Kauf von fruchttragenden Pflanzen darauf achten sollte, ob diese selbstbefruchtend sind oder als fremdbefruchtende Pflanze eine Befruchtersorte benötigen.

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Beinwell

Beinwell ist in einem Naturgarten eine «Institution» und sollte auf keinen Fall fehlen. Er tut Garten und Gärtner:in gut. In Jauchen angemischt hilft sein hoher Kalium- und Phosphorgehalt, Pflanzen zu stärken. Seine Blätter sind ein tolles Mulchmaterial und seine Blüten sind ein wahres Hummelmagnet. Für die Hausapotheke lässt sich aus der Wurzel eine wohltuende Salbe für kleine Prellungen, blaue Flecken und strapazierte Gelenke herstellen.

Beraterseite zum Thema:  Pflanzenjauchen

Benjeshecke

Eine Benjeshecke, auch Totholzhecke genannt, ist eine naturnahe Heckenform, die aus aufgeschichtetem Schnittgut wie Ästen und Zweigen besteht. Diese Methode wurde von dem deutschen Landschaftsgärtner Hermann Benjes in den 1980er Jahren bekannt gemacht.

Die Benjeshecke dient nicht nur als praktischer Wind- und Sichtschutz, sondern hat auch einen hohen ökologischen Wert. Durch das lose Aufschichten von Holzmaterial entsteht eine Struktur, die nach und nach von der Natur übernommen wird. Vögel, Insekten, Igel und andere Kleintiere finden hier Schutz, Nahrung und Nistmöglichkeiten. Zudem fördert die Benjeshecke die Artenvielfalt, da sich im Laufe der Zeit verschiedene Pflanzenarten ansiedeln und damit ein vielfältiges Biotop entsteht.

Ein weiterer Vorteil der Benjeshecke liegt in der Nutzung von Gartenabfällen. Anstatt Äste und Zweige zu entsorgen, werden sie sinnvoll verwendet und in das ökologische System des Gartens integriert. Ein nachhaltiges Garten-Upcycling-Projekt, welches sich gut in bestehende Gartenstrukturen einbetten lässt.

Die Benjeshecke benötigt wenig Pflege. Sie entwickelt sich grösstenteils selbstständig und passt sich den natürlichen Gegebenheiten an. Durch die kontinuierliche Zersetzung des Holzes entsteht zudem wertvoller Humus, der die Bodenqualität verbessert und das Pflanzenwachstum fördert.

Insgesamt ist die Benjeshecke eine einfache und effektive Möglichkeit, den eigenen Garten ökologisch aufzuwerten und einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität zu leisten.

Bienenweide

Bienenweiden sind Pflanzenarten oder -gruppen, die als wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere bestäubende Insekten fungieren. Sie werden in Gärten, Parks, landwirtschaftlichen Flächen und natürlichen Lebensräumen angebaut oder gefördert, um die Nahrungsknappheit für Bienen zu verringern und ihre Gesundheit und Bestäubungsleistung zu unterstützen.

Bienenweiden umfassen eine Vielzahl von Pflanzen, die reich an Nektar und Pollen sind. Nektar dient als Energiequelle für Bienen, während Pollen wichtige Proteine und Nährstoffe für die Aufzucht der Brut liefern. Bienenweiden sollten eine kontinuierliche Nahrungsquelle über den gesamten Bienenflugzeitraum bieten, der sich je nach Region und Pflanzenart erstrecken kann.

Beispiele für Bienenweiden sind einjährige Blumen wie Ringelblumen und Phacelia, mehrjährige Pflanzen wie Lavendel und Wiesensalbei sowie Bäume und Sträucher wie Obstbäume, Weiden und Hecken. Wir empfehlen eine vielfältige Mischung aus nektar- und pollenreichen Gartenpflanzen und einheimischen Stauden, Sträuchern und Bäumen. So kann man den Bedürfnissen verschiedener Bienenarten gerecht werden und die Blütezeit über einen langen Zeitraum sicherstellen.

Die Bienenweiden in Gärten und anderen Grünflächen haben viele Vorteile. Sie fördern die Bestäubung von Blütenpflanzen, was zur Entwicklung von Obst, Gemüse und Samen beiträgt. Darüber hinaus unterstützen sie die Erhaltung der Bienenpopulationen, die für das ökologische Gleichgewicht und die biologische Vielfalt wichtig sind.

Biodiversität

Die Biodiversität ist ein wichtiger Faktor für gesunde und resiliente Lebensräume. | © Andermatt Biogarten AG

Biodiversität steht für die Vielfalt von Lebensräumen, von Pflanzen- und Tierarten und deren genetische Variabilität.

Gärten mit unterschiedlichen Zonen wie Gartenteichen, Ruderalflächen, Wildhecken, Mauern oder Blumenwiesen bieten vielfältige Lebensräume und können abwechslungsreich bepflanzt werden. Jeder Gartenraum wird von anderen Tieren belebt und genutzt, was die Biodiversität fördert. Besonders artenreich sind Gärten mit vielen einheimischen Pflanzen.

Und schliesslich fördert eine hohe Sortenvielfalt im Blumen- und Gemüsebeet sowie im Obst- und Naschgarten die genetische «Bandbreite» der einzelnen Arten noch stärker.

Bio-Pflanzen

Die Pfingstrosen sind - mit etwas Platz - wahre Blühwunder und für ein paar Wochen ein üppig-bunter Gartenschmuck.

«Bio» ist ein offizieller Ausdruck für diverse Artikel des alltäglichen Lebens – darunter auch Pflanzen. Das «Label» darf man nur verwenden, wenn die Pflanze den Standards entsprechend gezogen und gepflegt wurde. 

Das heisst, dass das «Anzuchtmaterial» wie Samen, Stecklinge, Veredelungsbasis etc. «bio» sind und die Aufzucht bis zum Zeitpunkt des Verkaufes unter Einhaltung der Richtlinien passiert ist. 

Es darf dabei keine Chemie im Bereich Pflanzenstärkung (Dünger) und Pflanzenschutz eingesetzt werden. Material wie Erde darf keine chemische Rückstände aufweisen. Dazu gehören auch zahlreiche Vorgaben bezüglich Umweltschutz. 

Betriebe, welche Bio-Pflanzen produzieren, sind zertifiziert und verpflichten sich zur Einhaltung der Verarbeitungsgrundsätze. Die Betriebe werden einmal im Jahr kontrolliert.

Die chemie- und bestrahlungsfreie Pflanzenproduktion schliesst die Aufzucht von sensiblen und anfälligen Pflanzen grösstenteils aus. Bio-Pflanzen sind so von Natur aus robuster und weniger anfällig. Der Bio-Anbau von Pflanzen ist im Grunde genommen einfacher – jedoch mit höheren Ausfallrisiken verbunden, da die chemischen Keulen wegfallen und sie nicht in geheizten Treibhäusern gezogen werden. 

Da die Bio-Pflanzen nicht durch synthetische Dünger zu schnellem Wachstum angeregt wurden, stehen sie zu den prominenten Verkaufsterminen nicht mit riesigen offenen Blüten auf den Pflanztischen. Sie sind aber deutlich weniger anfällig gegen Kälte und wachsen stressfreier und somit besser an, wenn sie dann in den heimischen Garten kommen. Bei Bio-Pflanzen wird die Umwelt geschont und das Produkt ist für Mensch und Tier schlicht einfach «gesünder».

Blattläuse

Blattläuse mögen für einige Gartenbewohner eine Delikatesse sein, aber für Pflanzen und Gärtner:innen sind sie Stress pur. Die Schädlinge saugen den befallenen Pflanzenteilen regelrecht den Lebenssaft aus den «Poren». Bewacht und gemolken werden sie dabei von fleissigen Ameisen, welche die Blattläuse gegen diverse Fressfeinde wie Marienkäfer- und Florfliegenlarven verteidigen.

Entdeckt man die Läuse früh, kann man mit geeigneten biologischen Pflanzenschutzmitteln dafür sorgen, dass die Blattlaus-Population nicht zu gross wird, sich über die Pflanzen ausbreitet und weitere Kolonien bildet. Die Blattläuse hinterlassen mit ihrem Honigtau klebrige Spuren auf den Pflanzen. Wenn sich die Tiere häuten, dann rieseln weisse «Schüppchen» auf die Pflanzenteile – das sind keine weissen Fliegen, sondern die alten Häute der Blattläuse.

Die Tiere gibt es in Grün, Braun und fast Schwarz. Sobald die Entwicklung der Kolonie Fahrt aufgenommen hat, umhüllen die Tiere ganze Pflanzenstängel und frische Triebe beinahe vollständig. Aber zum Glück gibt es Gartenbewohner, welche Blattläuse zum Fressen gernhaben. Daher sollte man nicht mit giftiger Chemie allem den Garaus machen, was sich auf die Pflanzen setzt, sondern für Nützlinge sorgen. Bei schlimmem Blattlausbefall kann man mit biologischen und nützlingsschonenden Pflanzenschutzmitteln nachhelfen. Idealerweise setzt man zu Beginn des Befalls Mittel ein und sobald die Nützlinge vor Ort sind, lässt man diese die Arbeit machen.

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 CH-Ökotypen

Die Kornelkirsche mit ihren gelben Blütenbüscheln und ihren rot leuchtenden Beeren ist ein Frühblüher und versorgt die ersten Hummeln und Wildbienen mit Nektar.

Bei einer Pflanze, welche als Schweizer Ökotyp (CH-Ökotyp) bezeichnet wird, stammt das ursprüngliche Ausgangsmaterial (Samen oder Stecklinge) aus der Schweiz. Der Vorteil dieser Pflanzen ist, dass diese genetisch besser an Schweizer Gegebenheiten angepasst sind.

Das heisst, dass die Pflanze die landesspezifischen Eigenheiten, welche relevant für das Pflanzenwachstum sind (Boden, Wetter...), in den Genen bereits verankert hat und damit umzugehen weiss. Sie ist in der Regel robuster und resistenter in den einheimischen Gefilden als eine Pflanze, welche erst akklimatisiert werden muss. Auch die einheimische Tierwelt ist auf indigene Pflanzen spezialisiert und somit sind die Ökotypen für die Biodiversität sehr wertvoll.

Dauerblüher

Dauerblüher sind Pflanzen, die über einen längeren Zeitraum hinweg kontinuierlich Blüten produzieren. Im Gegensatz zu Pflanzen, die nur für eine kurze Zeit blühen, halten Dauerblüher ihre Blüten über Wochen oder sogar Monate hinweg. Sie zeichnen sich durch eine hohe Blühfreudigkeit aus und sorgen für eine anhaltende Farbenpracht im Garten.

Durch ihre kontinuierliche Blütezeit sind sie beliebt bei Gartenliebhaber:innen, da sie für eine längere Zeit eine blühende Atmosphäre schaffen. Dauerblüher können sowohl einjährige als auch mehrjährige Pflanzen sein und bieten eine Vielfalt an Farben, Formen und Grössen. Ihre anhaltende Blüte macht sie zu einer wertvollen Ergänzung für jeden Garten.

Direktsaat

Gemeint ist eine direkte Saat ins Beet ohne spezielle Vor- und Aufbereitung des Bodens. Eine schnelle Methode, welche die Erosion und Bodenverdichtung gering hält. Zusätzlich werden die Bodenlebewesen und die Bodenstruktur erhalten und nicht wie beim Pflügen und/oder Umgraben auf den Kopf gestellt und gestört.

Drainage

Drainage bedeutet Entwässerung. Drainage-Schichten werden im Garten in grösseren Töpfen, Trögen und (Hoch-)beeten zur Entwässerung der Erdschicht eingebaut, um Staunässe zu verhindern. Drainagen werden auch im Bau von Gebäuden oder Wegen genutzt.

Für eine Drainage benutzt man am besten unverrottbare, grobkörnige Materialien wie Blähton oder Kies. Die Drainage-Schicht hält deutlich länger, wenn man zwischen Drainage und Erde einen «Filter», sprich ein Vlies platziert. So rieselt beim Giessen etc. keine Erde in die Drainage und füllt die Lücken der Drainage. Ohne dieses Vlies verstopft die Erde in kurzer Zeit die Drainage und der gewünschte Effekt ist dahin.

Dunkelkeimer

Dunkelkeimer sind Pflanzenarten, deren Samen für die Keimung kein Licht benötigen. Daneben gibt es Lichtkeimer, deren Samen Licht benötigen, um zu keimen. Dunkelkeimer-Samen keimen typischerweise in der oberen Bodenschicht, wo sie vor Sonnenlicht geschützt sind. Sie haben oft eine dicke Samenschale, die sie vor Austrocknung und Schädigungen schützt.

Die Keimung bei Dunkelkeimern erfolgt durch physiologische Reaktionen auf Feuchtigkeit, Temperatur und andere Umweltbedingungen. Wenn Bodenfeuchtigkeit und Temperatur stimmen, beginnen die Samen zu keimen und senden Wurzeln in den Boden aus, um Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Nachdem sich die Wurzeln etabliert haben, treiben oberirdische Sprossen aus, um Photosynthese zu betreiben und die Keimlinge weiter wachsen zu lassen.

Beispiele für Dunkelkeimer sind viele Gemüsearten wie Karotten, Radieschen und Rüben. Auch einige Wildpflanzen wie Brennnesseln und Disteln gehören zu den Dunkelkeimern. Für den Anbau von Dunkelkeimern ist es wichtig, die Samen ausreichend tief in den Boden einzubringen, um eine erfolgreiche Keimung zu ermöglichen. Ausserdem sollten sie regelmässig mit Wasser versorgt werden, um die richtigen Bedingungen für die Keimung und das Wachstum zu schaffen.

Dunkelkeimer sind eine interessante Gruppe von Pflanzen, da sie sich an ihre natürliche Umgebung angepasst haben und erfolgreich in Bereichen mit begrenztem Licht gedeihen können. 

Echter Mehltau

Der Echte Mehltau ist eine «Schönwetter»-Pilzkrankheit. Er tritt oft bei warmem, trockenem Wetter auf.  Man erkennt den Echten Mehltau am weisslichen, mehlartigen Belag auf den Blattoberseiten, der sich auf Blüten und Früchte ausbreiten kann. Typisch ist auch, dass er sich mit dem Finger leicht abwischen lässt.

Der weiss-grauen Plage kann man vorbeugen, indem man  mehltauresistente oder robuste Sorten wählt. Die Pflanzen sollten an einem für sie passenden Standort stehen, gut mit Wasser versorgt werden und nach einer Nacht mit Tau rasch abtrocknen können. Zusätzlich für gesunde Blätter sorgen kann man mit regelmässigen «Schachtelhalm-Duschen» oder durch vorbeugendes Sprühen von Fenicur oder Kalisan. Sollte der Echte Mehltau trotzdem seine Chance Nutzen und sich auf den Pflanzen ausbreiten, helfen Kalisan und MycoSan-S in der kombinierten Anwendung, die weitere Ausbreitung des Mehltaus zu verhindern.

Übrigens: Es gibt zahlreiche Pilz-Arten, die das Schadbild des Echten Mehltaus verursachen. Dabei hat jeder Pilz seine spezifische Pflanzenart oder -gruppe, die er befällt. Ein Zucchini-Mehltau wird nicht auf die Rosen übergreifen und auch die Reben in Ruhe lassen. Auf die nah verwandten Kürbisse kann er sich hingegen allenfalls ausbreiten.

Effektive Mikroorganismen

Effektive Mikroorganismen sind eine Mischung aus verschiedenen natürlichen Mikroorganismen, die durch Fermentation vermehrt werden. Gemeinsam sollen sie die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Bodens, sowie das Pflanzenwachstum fördern. 

Erfahrungsberichten zufolge haben Effektive Mikroorganismen das Potential, die Bodenstruktur zu verbessern, die Nährstoffverfügbarkeit zu erhöhen und die Kompostierung zu fördern. Sie können auch dabei helfen, den pH-Wert des Bodens zu regulieren und allgemein die Pflanzengesundheit zu stärken. Wissenschaftlich sind diese Effekte jedoch noch nicht belegt worden.  

Einschlagen

Wenn man nacktwurzlige Pflanzen hat, welche aufgrund der Witterung oder anderen Umständen nicht sofort gepflanzt werden können, schlägt man diese ein. Das heisst, dass man die Pflanze an einer etwas geschützten Ecke im Garten platziert und oberirdisch in Erde bettet. Gartenerde eignet sich hierfür gut. Am besten schützt man den «Einschlag» mit einem Sackleinen, damit die Erde durch Regen und Wind nicht erodiert und die Wurzeln frei liegen und so austrocknen oder abfrieren.

Sobald die Platzierung der nacktwurzligen Pflanze ansteht, sollte man vor der Pflanzung einen Wurzelschnitt vornehmen, falls die Pflanze über Wochen hinweg eingeschlagen war.

Eisheilige

Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die «kalte Sophie» – Persönlichkeiten aus dem Kalender, die jede Gärtnerin und jeder Gärtner kennen sollte. Bezeichnet werden damit 5 Tage Mitte Mai, in denen es zu unerwarteten Kälteeinbrüchen kommen kann. Danach ist nach den alten «Bauernregeln» die Gefahr von Frost gebannt und auch empfindlichere Pflanzen können ins Freie gebracht werden.

Feuerbrand

Der Feuerbrand ist eine hochansteckende bakterielle Krankheit, die vor allem Kernobstbäume wie Apfel- und Birnbäume betrifft. Sie wird durch das Bakterium Erwinia amylovora verursacht. Der Feuerbrand breitet sich durch Sporen aus, die von infizierten Pflanzenteilen wie Blüten, Früchten oder Zweigen übertragen werden. Die Bakterien infizieren das Gewebe der Pflanze und vermehren sich schnell, was zu einem schnellen Absterben der betroffenen Teile und manchmal des gesamten Baums führt. Der Feuerbrand kann auch auf benachbarte Bäume und Sträucher übertragen werden und ganze Obstgärten zerstören.

Typische Symptome des Feuerbrands sind welke, schwarze Triebspitzen, die einer verbrannten Optik ähneln. Im weiteren Verlauf breitet sich die Infektion auf Blüten, Früchte und Zweige aus, die eine bräunliche Verfärbung aufweisen können. Die Krankheit kann zu einem vollständigen Absterben der Pflanze führen. Um die Ausbreitung des Feuerbrands zu verhindern, ist eine frühzeitige Erkennung und Bekämpfung wichtig. Befallene Pflanzen(-teile) sollten umgehend entfernt und vernichtet, und benachbarte Pflanzen untersucht werden.

Zur Vorbeugung ist es empfehlenswert, resistente Sorten zu wählen und regelmässig Schnittmassnahmen durchzuführen, um anfällige Triebe zu entfernen. Zudem sollte eine gute Durchlüftung und Sonneneinstrahlung im Garten gewährleistet sein, da der Feuerbrand unter feuchten Bedingungen begünstigt wird.

Es ist wichtig, lokale Vorschriften und Empfehlungen zum Umgang mit dem Feuerbrand zu beachten, da die Krankheit in einigen Regionen meldepflichtig ist (in der Schweiz seit dem 1. Januar 2020 nicht mehr). Bei Verdacht auf Feuerbrand ist es ratsam, sich an die zuständige Pflanzenschutzbehörde oder eine:n Expert:in zu wenden, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Flachwurzler

Der Name ist Programm. Flachwurzler sind Pflanzen, deren Wurzeln knapp unter der Oberfläche wachsen. Daher müssen sie Halt und Nahrung in den oberen Bodenschichten finden. Flachwurzler können grosse Bereiche in Anspruch nehmen – so kann sich je nach Empfindlichkeit der Pflanze eine spätere Unterpflanzung schwierig gestalten. Da die oberflächlich wachsenden Wurzeln nicht bis in tiefe Schichten und ins Grundwasser vordringen, sind sie auf regelmässigen Regen und/oder Bewässerung angewiesen. Eine leichte Mulchschicht kann dem raschen Austrocknen des Wurzelbereiches entgegenwirken.

Möchte man um einen Stamm eines Flachwurzlers ein Beet aufschütten oder einen Kiesplatz für Autos anlegen, muss man vorsichtig sein. Es gibt Flachwurzler, die solchen Druck auf die Wurzeln nur schlecht wegstecken. Andererseits sind Flachwurzler grösstenteils verantwortlich für angehobene Gartenplatten, respektive Pflasterflächen. Daher sollte man bei der Pflanzung eines flach wurzelnden Strauches oder Baumes ausreichend Platz berechnen und Distanz zu gepflasterten Gartenwegen einplanen. Beim Anlegen eines Beetes/Gartens ist das beste Motto «die Mischung macht's». Am besten kombiniert man Flach-, Tief- und Herzwurzler, damit der Konkurrenz- sowie Wurzeldruck nicht zu hoch wird und jede Pflanze ihren Weg zu Nahrung findet.

Es gibt zahlreiche Flachwurzler, welche sich auch für eine Solitärbepflanzung bestens eignen. Dabei sollte man darauf achten, dass diese nicht in einer sturmgeplagten Gegend, am windigsten Eck stehen – die Flachwurzler neigen dazu, bei starken Stürmen zu «entwurzeln» und dabei umzukippen. So ein Schaden ist praktisch irreparabel. Für Gartenzonen, die Windbrecher benötigen, sind Flachwurzler nicht unbedingt die erste Wahl.

Fruchtfolge

Als Fruchtfolge bezeichnet man die Abfolge verschiedener Gemüsearten auf einem bestimmten Beet über mehrere Jahre hinweg. Mit einer guten Fruchtfolge hält man den Boden gesund, minimiert Schädlingsbefall und verbessert die Ernteerträge.  

Da Krankheiten und Schädlinge oft alle Mitglieder derselben Pflanzenfamilie befallen, achtet man darauf, nicht zwei Mal hintereinander dieselbe Familie auf demselben Beet zu haben. Das heisst, dass man beispielsweise Kohlgewächse wie Broccoli, Radieschen und Rucola nicht hintereinander anbaut. Ebensowenig Kürbisgewächse wie Gurken, Zucchini und Kürbis oder Nachtschattengewächse wie Tomaten und Kartoffeln. So wird verhindert, dass bestimmte Krankheiten und Schädlinge sich im Boden dauerhaft ansiedeln und vermehren können. 

Unterschiedliche Pflanzen haben ausserdem unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse. Eine typische Fruchtfolge umfasst abwechselnd Starkzehrer (Gemüse, das viele Nährstoffe benötigt), Mittelzehrer und Schwachzehrer (Gemüse, das weniger Nährstoffe benötigt). Die Reihenfolge der Kategorien wird von Jahr zu Jahr geändert, um eine optimale Nutzung des Bodens zu gewährleisten. Durch die Rotation der Gemüsesorten und das Einfügen von Gründüngung in die Fruchtfolge wird sichergestellt, dass der Boden nicht auslaugt und ausreichend Zeit hat, sich zu erholen und wieder mit den benötigten Nährstoffen anzureichern.

Die Fruchtfolge kann auch dazu beitragen, Unkrautwachstum zu kontrollieren, da bestimmte Gemüsesorten das Unkraut besser unterdrücken können als andere. Eine gute Fruchtfolgeplanung ermöglicht eine effiziente Nutzung des verfügbaren Platzes, indem sie sicherstellt, dass jedes Beet im Jahreslauf optimal genutzt wird. Durch die Umsetzung einer durchdachten Fruchtfolge kann man gesunde Pflanzen anbauen, die gut wachsen und eine reichhaltige Ernte liefern, während gleichzeitig der Boden geschont wird.

Gallwespen

Gallwespen sind kleine Insekten, die im Garten vorkommen. Die weiblichen Gallwespen legen ihre Eier unter anderem in das Pflanzengewebe, z.B. Stängel oder Blätter, was zur Bildung eigentümlicher Beulen und Wucherungen, der so genannten Gallen, führt. Die Larven der Gallwespen entwickeln sich in den Gallen und ernähren sich von deren Gewebe. Die Pflanze reagiert auf die Anwesenheit der Larven, indem sie spezifische chemische Verbindungen freisetzt, die die Bildung der Gallen fördern. Sobald die Larven sich zu erwachsenen Wespen entwickelt haben, verlassen sie die Gallen und wiederholen den Zyklus, indem sie ihre eigenen Eier in anderen Pflanzen ablegen.

Gallen haben verschiedene Formen, Grössen und Farben und sind oft an Blättern, Stängeln oder Blüten zu finden. Obwohl sie manchmal als störend empfunden werden, sind Gallen in der Regel für die Pflanzen nicht schädlich. 

Gallwespen tragen zur biologischen Vielfalt im Garten bei und sind ein natürlicher Bestandteil des Ökosystems. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Insektenpopulationen und sind auch Nahrungsquelle für andere Organismen wie Vögel oder Nützlinge.

Geophyten

Geophyten sind Pflanzen, deren oberirdische Triebe sich zeitweilig zurückbilden und eine Pause einlegen. Ein gutes Beispiel sind Tulpen. Sie treiben im Frühling aus den unterirdischen Zwiebeln und entwickeln oberirdisch eine Blütenpracht. Nach der Blüte wird die Pflanze welk und es beginnt die regenerative Phase unterirdisch. Dabei tankt die Tulpenzwiebel neue Kraft für den nächsten Frühling und bildet im Idealfall Jungzwiebeln, welche den Blütenteppich im darauffolgenden Jahr grösser werden lassen.

Zu den Geophyten gehören zum Beispiel Zwiebelgewächse wie Tulpen, Knollenpflanzen wie Dahlien oder Pflanzen mit Rhizomen wie Iris-Arten oder Veilchen.

Gründüngung

Gründüngung ist eine Wellnesskur für den Boden. Die Beete erholen sich im Winter und sind im Frühjahr bereit für Neupflanzungen.

Für Zwischenkulturen oder als temporäre Abdeckung des Bodens ist Gründüngung ideal. Damit wird der Boden vor Erosion und Auswaschung geschützt. Ausserdem rezykliert man die Nährstoffe, wenn man die Gründüngung anschliessend zum Mulchen verwendet oder in den Boden einarbeitet.

Pflanzen aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Leguminosen) sind besonders beliebte Gründüngungen. Sie binden mit Hilfe von natürlich vorkommenden Bodenbakterien Stickstoff aus der Luft und stellen dadurch ihren eigenen Stickstoffdünger her. Wer die Gründüngung nicht einarbeitet, schneidet die Leguminosen am besten bodennah ab und belässt die Wurzeln im Boden. Der Rest der Pflanze wird als Mulch verwendet. Zu beachten ist bei der Gründüngung, dass sich diese mit der Vor- und Nachfrucht verträgt (Fruchtfolge). Leguminosen sollten also nicht vor oder nach Bohnen kommen.

Horst

Horst kann im Gärtnerlatein mehr bedeuten als der Vorname des Gärtners. In der Botanik steht der Begriff für eine typische Pflanzenwuchsform. Die Triebe dieser Pflanzen entwickeln sich um «den Horst», sprich, sie wachsen dicht an dicht nebeneinander und entwickeln ihre Grösse nach aussen. Teilweise wächst der Horst auch ein bisschen in die Höhe. Pflanzen mit Horsten eignen sich meistens gut für die Vermehrung durch Stockteilung, da sie keine nennenswerten Ausläufer entwickeln. Bei «horstigen» Pflanzen werden somit keine Wurzelsperren benötigt.

Knospenschwellen

Das Knospenschwellen ist ein wichtiger Zeitpunkt in der Pflanzenpflege. Einige Schädlinge und Pilzkrankheiten an Obstgehölzen können ausschliesslich beim oder direkt nach dem Knospenschwellen biologisch behandelt werden. Das Knospenschwellen findet statt, sobald der Pflanzensaft im Frühjahr wieder in die Äste und Zweige hochsteigt. Dann beginnen die Blatt- oder Blütenanlagen im Innern der Knospen zu wachsen. Noch umschliessen die Knospenschuppen die verletzlichen Blüten oder Blätter und schützen sie vor Frost. Doch man sieht den dicker werdenden (schwellenden) Knospen deutlich an, dass sich im Innern etwas tut. 

Einige Biologische Pflanzenschutzmittel wie Airone Garten gegen die Kräuselkrankheit bei Pfirischbäumen wirken nur, wenn sie im Moment des Knospenschwellens ausgebracht werden, also kurz bevor sich die überwinternden Knospen von  Bäumen oder Sträuchern öffnen. MycoSan-S gegen Milben an Reben, Himbeeren und Brombeeren muss einen Moment später ausgebracht werden, zwischen Knospenschwellen und Austrieb –  also direkt beim Sichtbarwerden der ersten Blattspitzen.

Bei jeder Baum- und Strauchart findet das Knospenschwellen zu einem anderen Zeitpunkt statt. Bei Pfirsichen beginnt es meistens im Februar, kann im Extremfall und in milden Lagen aber auch schon Ende Januar beginnnen. Weinreben dagegen treiben spät aus und ihre Knospen schwellen in der Regel erst ab April.

Leguminosen

Leguminosen bezeichnet die Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler. Die Schmetterlingsblüter sind sehr beliebt in der Insektenwelt, werden aber auch im Garten und der Landwirtschaft gerne als Gründünger eingesetzt. Leguminosen fixieren an ihren Wurzeln Sticktsoff (Knöllchenbakterien) und unterstützen durch die Anreicherung von Stickstoff die Bodengesundheit und auch andere Pflanzen im Wuchs.

Auf einer Baumscheibe von Obstbäumen sind Leguminosen eine tolle und beliebte Komponente. Aber wir haben Erbsen und Bohnen auch gerne auf dem Teller –  einfach nach dem Anbau die Pflanzen oberidisch abschneiden und die Wurzeln im Boden belassen. So haben wir für Pflanzen, Tiere , Boden und uns etwas Gutes getan.

Mischkultur

Mischkultur ist die geschickte Kombination von verschiedenen Pflanzen, vor allem im Bereich Gemüseanbau. Dabei werden Gemüse und Kräuter so kombiniert, dass die

  • Eigenheiten (flach, tief, Herzwurzler, Pfahlwurzler)
  • Ansprüche (Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzeher)
  • Standortvorlieben (Vollsonne, Halbschatten, Schatten)
  • Wuchsarten (oberirdisch, unterirdisch)  
  • Entwicklungszeiten von Saat bis Ernte (Anbau- und Erntefolge)
  • Gegenseitiges Stärken, Schützen (vor Wetter und Schädlingen) und Fördern (Geschmack)

berücksichtig werden. Eine ideale und «harmonische» Mischkultur verhilft zu gesundem Gemüse, bei dem nur selten Eingriffe zum Pflanzenschutz notwendig werden – wenn überhaupt. Die Schädlinge, die sich meist auf ein Gemüse spezialsiert haben, wie zum Beispiel die Kohlfliege, werden durch die Gesellschaft von Aromakräutern und anderem Gemüse «abgelenkt». Deshalb ist eine gute Durchmischung wichtig. Es sollten auch nicht beispielsweise diverse Kohlarten im selben Beet «gemischt» werden, da die Kohlfliege dadurch ebenso fest angelockt wird wie durch eine «Monokultur». So würden die Nachbarspflanzen nicht mehr für eine «Ablenkung» reichen.

Mulchen

Mulchen im Garten hat verschiedene Zwecke. Erstens deckt man damit die freiliegende Erde und schützt diese so vor Wind und Wetter. Das Mulchen hilft aber auch, einer raschen Austrocknung des Bodens entgegenzuwirken – damit bleibt der Boden länger feucht und man muss weniger giessen. Zu guter Letzt hilft das verrottende Mulchmaterial, den Boden mit zusätzlichen Nährstoffen anzureichern und somit die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen.

Als Mulch kommen verschiedene Materialien in Frage. Bekannt ist der Rindenmulch als Unkrauthemmer für Blumenbeete. Bei diesem sollte man aufpassen, dass man den Boden nicht übersäuert – Rinde, die nicht übersäuert, kompostiert meistens sehr langsam und ist bedingt effizient, was zusätzliche Nährstoffe betrifft.

Frisches Gras vom Mähen eignet sich gut und auch Laub und Schilfmulch sind sehr beliebt. Etwas neuer ist das Mulchen mit Schafwolle, deren Beliebtheit bezüglich Einsatz im Garten stetig zunimmt. Schlussendlich hat jedes Mulchmaterial seine Stärken und Schwächen. Wichtig ist zu beachten, was man damit erreichen will. Sehr gutes Mulchlaub sind zum Beispiel die Blätter vom Beinwell, aber auch jene von der Hasel. Grundsätzlich wird von Pflanzenlaub abgeraten, welches unter einer Pilzkrankheit oder einem Schädling leidet – so verschlimmert man die Problematik nur. Daher nur «gesundes» Mulchmaterial verwenden und kranke Pflanzenteile entsorgen.

Nacktwurzlig

Nacktwurzlige Pflanzen sind Pflanzen ohne Topfballen. Bevor es üblich wurde, Obstbäume, Rosen und andere Mehrjährige wie Pfingstrosen oder Erdbeeren als Jungpflanzen im Topf anzuziehen und zu handeln, waren nacktwurzlige Pflanzen eine geläufige Handelsform. Sie gedeihen üblicherweise im Freiland direkt im Boden und werden nach dem Laubfall kurz vor dem Verkauf ohne Erdballen nur mit den nackten Wurzeln ausgegraben.

Bis zur Pflanzung am neuen Standort in einem Garten oder Park bleiben sie eingeschlagen (siehe Einschlagen).  Wir führen von ausgewählten Pflanzengruppen während der jeweils passenden Saison nacktwurzlige Pflanzen im Sortiment. Zahlreiche Obstbäume sind beispielsweise ab Spätherbst bis Frühjahr nacktwurzlig erhältlich.

Ökotypen

siehe CH-Ökotypen

Oomycet

Ein Oomycet (Eipilz, oft auch Wasser- oder Schleimpilz genannt) ist ein mikroskopisch kleiner Organismus, der den Braunalgen näher verwandt ist als den Pilzen, umgangssprachlich aber oft als Pilz(krankheit) bezeichnet wird. Oomyceten sind für Gärtner von Bedeutung, da einige Arten Pflanzenkrankheiten verursachen können, wie beispielsweise die Kraut- und Knollenfäule bei Tomaten oder Falscher Mehltau auf diversen Kulturen. Sie vermehren sich durch Sporen und gedeihen unter feuchten Bedingungen. Die Bekämpfung von Oomyceten in Gärten erfordert oft eine Kombination aus Kulturmassnahmen, wie der Verbesserung der Drainage, sowie dem Einsatz von Fungiziden.

Ruderalpflanzen

Ruderalpflanzen sind Pflanzen, die sich auf ungestörten oder gestörten Standorten wie beispielsweise Brachflächen, Schuttplätzen oder Strassenrändern entwickeln. Diese Pflanzen haben die Fähigkeit, sich unter widrigen Bedingungen anzusiedeln und zu gedeihen. Der Name "Ruderal" leitet sich vom lateinischen Wort rudus ab, was so viel wie «Schutt» oder «Trümmer» bedeutet.

Ruderalpflanzen haben sich im Laufe der Evolution an die Besiedlung von Störstandorten angepasst. Sie sind in der Regel robust und können mit extremen Bedingungen wie Trockenheit, Nährstoffarmut und hohen Temperaturen umgehen. 

Da diese Pflanzen schnell wachsen und sich leicht vermehren können, sind sie oft die ersten, die auf gestörten Flächen auftreten. Durch ihre Anpassungsfähigkeit tragen sie zur Renaturierung von gestörten Flächen bei und können auch in urbanen Gebieten als Pionierpflanzen auftreten. Im Garten können Ruderalpflanzen dazu beitragen, den Boden zu stabilisieren und die Vielfalt in einer naturnahen Umgebung zu erhöhen.

Stauden

Stauden sind beliebte mehrjährige Pflanzen, deren oberirdischer Wuchs sich im Winter zurückbildet, respektive abstirbt. In der nächsten Wachstumsperiode treiben sie wieder neu aus dem Wurzelballen aus. Stauden verholzen nicht, sondern bleiben auch über die Jahre hinweg krautig. Auch Geophyten zählen zu der Gattung der Stauden. 

Früher wurden die welken Teile von Stauden für die Winterruhe zurückgeschnitten. Bei einem naturnahen Garten empfiehlt es sich, damit bis in den Frühling zu warten. So haben zahlreiche Insekten in den Hohlräumen der Stängel und im Schutz des welken Laubes ein Winterlager, bis die Tage wieder wärmer werden.

Hinweis: In Bio-Gärtnereien dürfen Stauden im Frühjahr nicht vorgetrieben werden. Von März bis Anfang April sind unsere Stauden daher grösstenteils noch im «Winterschlaf» und haben noch kaum Blätter aus ihren unterirdischen Teilen getrieben. Dies ist kein Qualitätsmangel, sondern entspricht dem natürlichen Verhalten mehrjähriger Stauden.

Tiefwurzler

Tiefwurzler sind Pflanzen, welche starke und lange Wurzeln senkrecht in die Tiefe bilden. Sie dringen dabei bis in die tiefen Bodenschichten. Tiefwurzler sind dankbare Pflanzen, wenn es um die Hitzetauglichkeit geht. Da sie beim Durchdringen in die Tiefe oft Grundwasser finden, sind sie bei «Dürre- und Hitzeperioden» viel länger fit als Flach- oder Herzwurzler. Ein weiterer Vorteil von Tiefwurzlern ist, dass starke Winde ihnen selten was anhaben können.

Bei der Pflanzung von Tiefwurzlern kann man diese Eigenschaften geschickt nutzen – sollte sie aber auch berücksichtigen. Ein Tiefwurzler ist komplett ungeeignet für eine Dachbepflanzung und wenn man diesen in Töpfen pflegen möchte, dann werden tiefe Gefässe benötigt. Damit die Tiefwurzler nach dem Pflanzen auch «tief wurzeln», sollte man sie gut angiessen. In der ersten Saison regelmässig giessen – und zwar richtig. Wenn man nur oberflächlich giesst, haben die Wurzeln keinen Grund, sich tief durch den Boden auf Nahrungs- und Wassersuche zu machen. Daher frisch gepflanzte Tiefwurzler regelmässig (nicht zu oft) und dann jedoch grosszügig giessen, damit das Giesswasser bis nach unten dringt und den Wurzeln den Weg zeigt.

Vergeilen

Vergeilen ist ein Begriff, der in der Gartenpflege verwendet wird und sich auf das unerwünschte Wachstum von Pflanzen bezieht. Es tritt normalerweise auf, wenn Pflanzen aufgrund von ungünstigen Bedingungen wie zu wenig Sonnenlicht, unzureichende Nährstoffversorgung oder zu dichtes Pflanzenwachstum in die Höhe schiessen, statt kompakt und buschig zu bleiben.
 
Pflanzen, die vergeilt sind, zeichnen sich durch einen länglichen, dünnen, blassen und schwachen Wuchs aus. Sie weisen oft grosse Abstände zwischen den Blättern auf und können leicht umfallen oder brechen. Dieser Zustand wird durch das Streben der Pflanzen nach Licht verursacht, wenn sie nicht genügend davon erhalten. Die Pflanzen investieren ihre Energie in das Strecken ihrer Stängel, um sich dem Licht auszusetzen.
 
Vergeilen ist ein Problem, das insbesondere bei Zimmerpflanzen und Gewächshauskulturen häufig auftritt. Es kann jedoch auch im Freiland vorkommen, wenn Pflanzen zu dicht gepflanzt sind oder wenn sie von anderen Pflanzen oder Strukturen wie Mauern oder Zäunen beschattet werden.
 
Um dem Vergeilen vorzubeugen, ist es wichtig, optimale Wachstumsbedingungen für die Pflanzen zu schaffen. Dazu gehören ausreichend Sonnenlicht, eine angemessene Nährstoffversorgung und ein ausreichender Abstand zwischen den Pflanzen, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen. Falls Pflanzen bereits vergeilt sind, können sie vorsichtig beschnitten werden, um ihre Form zu verbessern und sie kompakter wachsen zu lassen.
 
Die Vermeidung von Vergeilung trägt dazu bei, dass die Pflanzen gesund und widerstandsfähig bleiben. Durch die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen können Hobbygärtnerinnen und Pflanzenliebhaber sicherstellen, dass ihre Pflanzen kompakt, kräftig und attraktiv bleiben.

Versamen

Viele Pflanzen bilden innerhalb des Gartenjahres Samenstände und Früchte, die Samen enthalten. Durch Insekten, andere Tiere und Wind befruchtet, sorgen die Pflanzen auf ihre Art für Nachwuchs. Viele der Pflanzen haben faszinierende Samenstände und sind trickreich, was die Befruchtung betrifft. Mit Duft, Farbe und Aussehen werden zum Beispiel die Befruchter-Insekten angelockt und als Kuriere verwendet.

Es gibt Pflanzen, die sich hauptsächlich durch Versamen vermehren. Die Pusteblume (Löwenzahn) zum Beispiel ist im Frühling ein Insektenmagnet und der Samenstand bildet die fragile weisse Kugel mit Samen, die vom Wind, Mensch und Tier weggetragen werden. Wer einer Versamung von Pflanzen entgegenwirken möchte, muss entsprechende Blüten beim Verblühen entfernen, bevor die Samenbildung und -verteilung beginnt.

Vertikutieren

Vertikutieren ist ein wichtiger Prozess in der Rasenpflege, bei dem der Rasen von Moos, Unkraut und abgestorbenem Material befreit wird. Dabei wird mit einem Vertikutierer gearbeitet. Der Vertikutierer wird über die Rasenfläche geführt, wobei die Messer oder Federn in den Boden eindringen und Unkraut, Moos und abgestorbene Pflanzenteile herausreissen. Dadurch wird die Rasenoberfläche belüftet und das Wachstum von gesundem Gras gefördert. Durch das Vertikutieren werden auch Filzschichten entfernt, die sich im Laufe der Zeit auf der Rasenoberfläche bilden können. 

Nach dem Vertikutieren sollte der Rasen gedüngt und gewässert werden, um ihn bei der Regeneration zu unterstützen. Vertikutieren wird in der Regel im Frühjahr oder Herbst durchgeführt, wenn der Boden feucht, aber nicht zu nass ist. Diese Pflegemassnahme trägt dazu bei, einen gesunden und dichten Rasen zu erhalten.

Wurzeldruck

Wurzeln sind die Lebensadern von Pflanzen. Durch das Wurzelsystem werden Nährstoffe und Feuchtigkeit transportiert. Wird das gesunde Wurzelwachstum einer Pflanze eingeschränkt oder gestört, wirkt sich das unmittelbar auf die Pflanze aus.

Daher ist es gut zu beachten, welche Wurzelsysteme einzelne Pflanzen haben (Tiefwurzler, Flachwurzler, Herzwurzler, Pfahlwurzler). So kann man abschätzen, wie hoch die Chancen und Risiken für diverse Gartenprojekte sind. Eine Eiche zum Beispiel sollte man maximal aus dem Boden umpflanzen, solange sie noch jung ist. Eichen entwickeln massive Pfahlwurzeln. Werden diese beschädigt, bleibt nur noch Brennholz. Häuft man bei einem Flachwurzler zuviel Deckmaterial auf den gesamten Wurzelbereich, «erstickt» die Pflanze sozusagen durch das neue Gewicht, da der Transport der Nährstoffe unterbunden wird.

Es gibt Pflanzen, die reagieren auf Wurzeldruck sensibel und solche, die damit gut umgehen könnnen. Das Stichwort Wurzeldruck fällt speziell beim Thema Unterpflanzung. Da ist es wichtig, dass man Pflanzen wählt, die nicht nur den Wurzeldruck aushalten, sondern auch mit Lichtentzug und Trockenstress umgehen können. Will man um einen Baum eine erhöhte Baumscheibe machen und mehr als 15 cm Erde aufschütten, sollte man abklären, ob die Baumart eine solche Veränderung toleriert. Genauso verhält es sich mit angedachten, durch Bäume beschattete Parkplätze oder Ähnlichem.

Wurzelschnitt

Bei nacktwurzligen Obstbäumen können die Wurzeln beim Transport oder beim Einschlagen leichten Schaden nehmen.  Der Wurzelschnitt bezweckt, dass beschädigte Wurzelteile entfernt werden und das verbleibende Wurzelwerk zum Wachsen angeregt wird. Man schneidet generell so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig.

Beschädigte Teile entfernt man mit einer gut geschliffenen Baumschere direkt hinter der Schadstelle. Das Wurzelholz an der Schnittstelle sollte hell sein, dann ist es gesund und unbeschädigt. Auch alle anderen Wurzeln, die dicker als ein Bleistift sind, schneidet man etwa einen fingerbreit zurück. An der frischen Schnittstelle bilden die Bäume besonders willig Neuwurzeln.

Zweihäusig

Zweihäusige Blütenpflanzen sind eher selten. Eine einzelne Pflanze ist dabei immer entweder männlich oder weiblich. Die Blüten, die sie bildet, enthalten alle ausschliesslich männliche oder ausschliesslich weibliche Blütenorgane. Das Geschlecht der Blüten ist also auf zwei separate «Häuser» (= Pflanzenexemplare) verteilt. Früchte tragen können nur die weiblichen Exemplare. Kiwis und Mini-Kiwis beispielsweise sind zweihäusig und wer ernten will, braucht mindestens eine weibliche und eine männliche Pflanze. Bei grösseren Kiwi-Pflanzungen können auch mehrere weibliche Bäume mit einer einzigen männlichen Pflanze in der Nähe kombiniert werden. Auf dem Markt gibt es mittlerweile Sortenzüchtungen, die selbstbefruchtend sind bzw. die eine Frucht bilden, ohne dass eine Befruchtung stattfindet. Bei solchen Sorten benötigt man nur eine weibliche Pflanze.