Nutzgarten – Naschwerk quer durchs Jahr

Du liebst es, im Garten zu ernten, was du gesät hast? Dann ist ein Nutzgarten genau das Richtige für dich! Egal, ob du auf dem Fensterbrett frische Kräuter ziehst, auf dem Balkon Erdbeeren naschst oder im Garten Gemüse und Beeren erntest – hier wird es immer was Leckeres geben.

Wie du dein kleines (oder grosses) Paradies für Genuss und Gesundheit anlegst und welche Pflanzen das ganze Jahr über für Freude auf dem Teller sorgen, erfährst du hier.

Erdbeeren: Es gibt sie in gross bis klein, immertragend, einmaltragend mit weissen oder rosablüten - aber eines habe sie gemeinsam: sie sind lecker

Wenn du deinen eigenen Obst- und Gemüsegarten anlegen möchtest, ist der Nutzgarten deine Spielwiese. Hier kannst du zu jeder Jahreszeit ernten – von frischen Erdbeeren im Frühjahr bis zu knackigem Grünkohl im Winter. Ein Nutzgarten bringt nicht nur Geschmack auf den Teller, sondern auch die Freude, eigene Lebensmittel anzubauen und zu geniessen. Der Nutz- oder auch Naschgarten ist voll von spannenden Abenteuern punkto Gärtnern und Gartenküche. Je kleiner der Garten, desto gewagter und spannender die Anbaumethoden.

Tipp: Befasse Dich mit dem Thema Mischkulturen und/oder entdecke alte Sorten neu. 

Pflanzvorschläge für den Naschgarten

Fensterbrett - auch in kleinen Töpfen gedeiht grosses Gaumenkino

Kräuter wie Basilikum, Minze und Koriander gedeihen auch auf kleinem Raum. Im Winter kannst du sogar Zwiebeln oder Knoblauch als Mini-Gemüse anziehen. Neben Kräutern gedeihen auch Radischen, Randen und Mangold gut im Geranienkasten. Genauso wie sämtliche Schnittsalate, Walderdbeeren und Ampelcherrietomaten.

Oder wie wäre es mit Hängebrombeeren? Wer sich eine "Mückenabwehr" aufs Fensterbrett pflanzen möchte nimmt Zitronenverbene, Zitronenmelisse, zum Naschen ein paar Walderdbeeren und wenn der Platz noch reicht gibt es noch den leckeren Orangenthymian. Damit hat man alles gegen Mücken und für gute Tees und Drinks bereit ;-)

Wer gerne mehrjähriges Gemüse auf dem Fensterbrett hätte, kann Knollenziest anpflanzen. Wuchert toll und die Blüten sind ein Fest für Bienen und Schmetterlinge. Die Knollen ein Schmaus für die Gartenküche.
 

Balkon - ab in die Vertikale!

Erdbeeren und Brombeeren im Hängetopf, Tomaten im Kübel und Radieschen im Balkonkasten sind pflegeleichte Nutzpflanzen, die auf kleinstem Raum wachsen.

Ein Hauch von Landleben mitten in der Stadt. Als Sichtschutz und Schattenspender zieht man sich Stangenbohnen an Schnüren hoch und Zwerg- oder Säulenobst hat meistens irgendwo Platz auf dem Balkon.

In schattigeren Ecken gedeihen Stachelbeeren einwandfrei und wer selber mal etwas zuviel Sonne getankt hat und was gegen Kopfschmerzen möchte, stellt neben die Stachelbeere noch einen Topf Mädesüss.

Die sonnenliebenden Feigen sind bezüglich Topfgrösse nicht sehr wählerisch, solange sie ausreichend Wasser bekommen und Moorbeet anlegen im Topf für leckere Heidelbeeren ist einfach wie im Beet.

Ein weiterer Pluspunkt von Balkongärten: Schneckenfrei! Schnittsalat kann problemlos in kleinen Hochbeeten, Anzuchtwannen oder was auch immer gezogen werden, ohne dass es verdächtige Schleimspuren gibt.

Auf einem kleinen Balkon könnte man sogar noch Winterheckenzwiebeln, guter Heinrich (Spinat) und Bärlauch pflanzen - alles mehrjährig und problemlos im Topf zu kultivieren.

Terrasse - der Platz der vielen Möglichkeiten

Hochbeete bieten viel Platz für Salate, Zucchini und Karotten. Zusammen mit einem kleinen Kräuterbeet zauberst du frische Zutaten direkt aus dem Garten in die Küche. Kombiniere Ringelblumen oder Kapuzinerkresse, die als Insektenmagnet und Bodenschutz dienen.

Die meisten Terrassen sind schneckenfreie Zonen - ein weiteres Plus. Alles was sich in der Vertikale ziehen lässt ist perfekt für eine schöne Auswahl an "Naschwerk" - Butternuts und andere kleinere Kürbissorten klettern an allem hoch, was ihre "Greiferchen" zum Umwickeln kriegen und auch Zucchini lässt sich sehr gut in die Vertikale verlegen. Stellt man noch die eine oder andere "Naschgurkensäule" via Obelisk auf, reicht die Ernte locker auch fürs Einmachen.

Was auf den Balkon passt, passt sowieso auf die Terrasse - lecker Obst, Beeren und wegen dem meist zusätzlichen Platz auch mehrjähriges Gemüse wie ewiger Kohl, Rhabarber, in tiefere Tröge Meerrettich und vielleicht in eine vom Wind geschützte Ecke wilde Artischocken?

Oder wie wärs mit dem auffälligen Baumspinat mit seinen pinken Blattspitzen und den für Vögel unwiderstechlichen Blütenständen? Wer einen Miniteich hat könnte darin sogar Brunnen- oder Wasserkresse ziehen. Wer Stangenbohnen nicht mag, kann sich einen Schokoladenwein (Akebie) auf die Terrasse holen und wer ordentlich Platz hat und noch eine Attraktion für Grillabende benötigt, stellt sich einen Szechuanpfeffer hin - aber vorsicht mit den Stacheln ;-)
 

Garten - die Qual der Wahl

Obstbäume, wie Apfel oder Pflaume und Beerensträucher, wie Himbeeren und Johannisbeeren, bringen eine grosse Ernte und sind pflegeleicht. Dazu passen Klassiker wie Kürbis, Bohnen und Rhabarber. Sobald ein Garten zur Verfügung steht, wo man auch Pflanzen in den Boden bringen kann, kommen sämtliche Tief- und Herzwurzler dazu.

Durch den Platz bezüglich Wuchsbreite und -Höhe vergrössert sich die Auswahl bezüglich Wuchsformen und Sorten. Man kann quasi aus dem Vollen schöpfen. Gerade bei Naschgärten macht es Sinn sich Mischkulturen und auch Praktiken aus dem Permakulturgärtnern genauer anzuschauen.

So kann man auf Baumscheiben passende Pflanzengilden kultivieren und hat so bereits neben Obst zusätzlich Beeren, Leguminosen wie Erbsen oder Bohnen und zahlreiche passende Kräuter für die Gartenküche, inklusive Pflanzenstärkungs-"Material" wie Beinwell, dessen Wurzel den Boden tiefgründig lockert oder als Salbengrundlage für geschundene Gärtnergelenke hilft, Bienen und Hummeln mit Nektar versorgt und Blätter, die sich perfekt als Mulchmaterial oder für Jauchen eignen.

Die Auswahl um von der Vollsonne bis zum schattigen Eck Obst, Gemüse und Beeren zu pflanzen ist gross - man hat regelrecht die Qual der Wahl. Naschgartentipp: An einem klassischen Rosenbogen kommen Kiwis richtig gut ;-) 

Mischkultur

Positive Effekte der Mischkultur

  • Gegenseitige Schädlingsabwehr: Pflanzen schützen sich durch ihre Düfte und Wurzelausscheidungen gegenseitig vor Schädlingen.
  • Verbesserte Nährstoffnutzung: Unterschiedliche Pflanzen entnehmen dem Boden verschiedene Nährstoffe und ergänzen sich so optimal.
  • Ertragssteigerung und Geschmacksverbesserung: Manche Pflanzen fördern das Wachstum und Aroma ihrer Nachbarn.
  • Förderung der Bodengesundheit: Vielfältige Wurzelsysteme und Pflanzenarten beleben den Boden.
  • Natürliche Unterstützung von Nützlingen: Blühende Pflanzen locken bestäubende Insekten an.

Zu beachten

  • Richtige Pflanzenkombinationen wählen: Nicht alle Pflanzen vertragen sich gut miteinander.
  • Wuchsform und Platzbedarf berücksichtigen: Pflanzen sollten sich nicht gegenseitig bedrängen.
  • Nährstoffbedarf der Pflanzen beachten: Starke Nährstoffkonkurrenz vermeiden.
  • Krankheitsanfälligkeit beachten: Keine Pflanzen mit gleichen Krankheitsanfälligkeiten nebeneinander setzen.

Mögliche Pflanzen für den Nutzgarten - eine Selektion

Naschgartenliteratur