Erdschnake

Wiesen- und Kohlschnaken (Tipula paludosa und Tipula oleracea) gehören zu den Erdschnaken, die uns im Garten am meisten begegnen. Sie legen ihre Eier in der feuchten Wiese ab. Die daraus geschlüpften Larven sehen aus wie dicke Maden und fressen sich hauptsächlich an Pflanzenwurzeln satt. Wenn eine grössere Anzahl von Larven im Boden vorhanden ist, wird dies durch die kahlen, braunen Stellen im Rasen oder der Wiese meist im April und Mai sichtbar.

Die Kohlschnake verpuppt sich bereits im April und bildet zwei Generationen pro Jahr, eine im Früh- und eine im Spätsommer. Die Wiesenschnake bildet eine Generation pro Jahr, die adulten Wiesenschnaken sind nur im Spätsommer im Garten zu beobachten.

Die adulten Schnaken leben nur kurz und die Weibchen sind nur begrenzt flugfähig. Man findet die Larven deshalb oft auf den Flächen, wo man auch die adulten Schnaken davor beobachten kann. Die Schnaken lieben feuchtes und kühles Wetter während sie ihre Eier legen. Im Gegenzug dazu überleben die Schnakenlarven den Winter besser, wenn dieser mild ist. Die Schäden im Garten können deshalb wetter- und klimabedingt variieren.

Übrigens: Anders als die Larven, zählen die erwachsenen Tiere nicht als Schädlinge. Sie stechen nicht, und richten auch keinen Pflanzenschaden an. 

 

© Andermatt Biogarten

Erkennungsmerkmale Erdschnaken

Larve

  1. Grösse: bis 4 cm
  2. Farbe: beige bis braun
  3. Beinpaare: keine
  4. kopflos

Direkt nach dem Schlüpfen sind die Larven noch sehr klein, wachsen aber relativ schnell. Im Gegensatz zu Engerlingen haben sie keine Beine und keinen sichtbaren Kopf.

Spezielles Merkmal: Die Erdschnake besitzt auch den Spitznamen Teufelsfratze. Dies kommt von der dunklen Zeichnung, die man auf den Larven findet; ein "Gesicht mit Hörnern" ist teilweise gut erkennbar. Die ist jedoch nicht ihr Gesicht, sondern Ausstülpungen und Fortsätze am Hinterende der Larven.

Schnake

  1. Grösse: bis 2,5cm
  2. Flügelspannweite: bis 4 cm
  3. Beine: lang und dünn
  4. Flügel: häufig gefleckt, stark geädert
  5. Farbe: grau-braun

Die Mundwerkzeuge von Schnaken sind nicht zum stechen geeignet, sie ernähren sich von Wasser und Nektar.

Adulte Wiesenschnaken kann man von Kohlschnaken durch die weiter auseinanderliegenden Augen unterscheiden, sonst sind sie sich sehr ähnlich.

Die Erdschnakenlarve erkennt man an ihrer Teufelsfratze | © Andermatt Biogarten AG Kohl und Wiesenschnaken als häufigste Schädlinge unter den Erdschnaken | © Andermatt Biogarten AG

Schadbild der Erdschnakenlarven

Die Larven der Erdschnaken ernähren sich hauptsächlich von Pflanzenwurzeln und schädigen die Pflanzen dadurch. Nachts können sie aber auch ihre Erdgänge verlassen und oberirdische Pflanzenteile anknabbern. 

Der Rasen zeigt vermindertes Wachstum, sowie eine braungelbe Färbung und Kahlstellen. Auch bei Gemüsekulturen gehen die Erdschnaken ähnlich vor - Wurzeln, Keimlinge, Blätter und Triebe werden nahe am Boden abgetrennt.  

Da die Eiablage besonders auf Rasen günstig ist, tritt ein Befall im Gemüsebeet oft dann auf, nachdem eine Wiese zum Beet umgegraben wurde.

Gut zu wissen

Andere Bodenschädlinge können ein sehr ähnliches Schadbild hinterlassen. Konsultieren Sie zur Unterscheidung unsere Übersicht über Bodenschädlinge.

Als Gegenmassnahme Nützlinge einsetzen

Wenn bereits im Früh- oder Spätsommer viele adulte Schnaken im Garten beobachtet werden können (Kohlschnake: April bis Juni und August bis Oktober, Wiesenschnake: August und September), gilt es aktiv zu werden und Nematoden einzusetzen. Die Nematoden finden die Erdschnaken-Larven und bringen sie zum Absterben. Carponem enthält die Nematodenart Steinernema carpocapsae, das biologische Produkt ist nützlingsschonend und wirkt gezielt gegen die Schädlinge im Boden.

Wichtig: Ein Einsatz von Carponem gegen Erdschnaken ist nur im Herbst gegen die jungen Larven möglich. Zudem ist es wichtig, dass die Bodentemperatur über 12°C beträgt und der Boden feucht gehalten wird, damit die Nematoden wirksam sind.

Vorbeugende Massnahmen gegen die Erdschnake

Um es nicht zu einem grossen Befall kommen zu lassen, gibt es folgende biologischen Massnahmen:

  • Wenn man die Wiese etwas höher stehen lässt, erschwert dies die Eiablage.
  • Sticht man die Wiese um, um ein Beet daraus zu machen, kann man zu diesem Zeitpunk bereits die Larven in der Erde einsammeln.
  • Vorbeugende Massnahmen fürs nächste Jahr kann eine späte Pflanzung sein. Kulturen, die erst ab Juni gepflanzt werden, erleiden weniger Schäden.
  • Auch bietet sich an, auf eine geeignete Fruchtfolge zu achten.
  • Geeignete Kräuter um die Erdschnake fernzuhalten sind Minze, Lavendel oder Basilikum. Dadurch kann ebenfalls eine Reduktion erzielt werden.
  • das nächtliche absammeln der fressenden Larven ist vor allem auf kleinen Flächen eine gute Methode.

Einzelne Larven richten keinen schmerzlichen Schaden an. Die Larve der Kohlschnake wird im Garten zwar als Schädling wahrgenommen, ist im Wald aber ein Nützling und hilft beim Zersetzen von altem Laub. Schaden und Bekämpfung sind daher abzuwägen.

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