Der Dickmaulrüssler frisst sich auf zwei Ebenen durch unsere Gärten. Die Dickmaulrüsslerlarve frisst unbemerkt und unbehelligt im Boden Pflanzenwurzeln. Der adulte Käfer ernährt sich liebend gern von frischem, grünen Blattwerk vieler Gartenpflanzen – egal ob im Boden oder in Töpfen.
Die Schäden der Dickmaulrüssler können gravierend sein, daher sollte man bei der Bekämpfung auf deren Entwicklungszyklus achten und beide «Frass-Stadien» berücksichtigen. Sprich: die Dickmaulrüsslerkäfer wie auch die Larven bekämpfen.
Nur so kann man diese erfolgreich auf ein Minimum reduzieren und im Idealfall ganz aus den Töpfen und von den Pflanzen fernhalten.
Trotz erfolgreicher Behandlung mit Meginem Pro/Cold kann es vorkommen, dass erneut Dickmaulrüssler auftreten. Verschiedene Ursachen sind möglich:
Der flugunfähige Dickmaulrüssler gehört zur Familie der Rüsselkäfer und ist in unseren Breitengraden zum Ärger vieler GärtnerInnen weit verbreitet. Der Dickmaulrüsslerbefall kann so gravierend sein, dass ganze Topfkulturen dabei eingehen und auch Freilandpflanzen arg zu kämpfen haben.
Die Dickmaulrüsslerlarve fühlt sich im Freiland wie auch in Trögen und Töpfen wohl, solange es frische Pflanzwurzeln, -knollen und -rhizome zum Fressen gibt. Die Larve schlüpft gegen Ende des Sommers / Anfang Herbst und wächst und gedeiht bis in den Frühling hinein. Das heisst, die Larve kann bei unserem Klima im Boden gut überwintern.
Ende Frühling verpuppt sie sich und schlüpft bald darauf als Käfer. Der Käfer krabbelt aus der Erde und stillt seinen Hunger nun oberirdisch.
Damit beginnt der Dickmaulrüsslerfrass oberirdisch im Blattwerk. Sitzt man am Abend neben einer Pflanze, bei der der Dickmaulrüsslerkäfer am Werk ist, kann man tatsächlich hören, wie sich die Käfer an den Blättern gütlich tun.
Sobald es eindunkelt, kriechen die nachtaktiven Dickmaulrüssler aus ihren bodennahen Verstecken und das grosse Fressen und Schmatzen beginnt. Das typische Schadbild sind Blätter, die von der Blattkante her angefressen werden.
Für die erfolgreiche Eiablage ist eine Befruchtung nicht zwingend notwendig, da sich der Dickmaulrüssler auch durch eine Jungfernzeugung vermehren kann.
Ein einziger Dickmaulrüssler kann bis zu 1'000 Eier legen. Mit natürlichen Fressfeinden wie Igel, Mäuse und Laufkäfer entgegenzuwirken ist eine Möglichkeit, die Vermehrung einzudämmen, dies wird jedoch eine Ausbreitung nicht vollumfänglich verhindern können.
Dickmaulrüsslerlarven kann man durch kontaminiertes Substrat einschleppen, verschleppen und die Käfer, welche in einer Nacht Strecken über 100 Meter zurücklegen können, wandern aus der Nachbarschaft zu. Tagsüber verbergen sie sich gerne im dichten Laubwerk oder in der Bodenstreu.
Sprich: wirklich und definitiv wird man sie nie loswerden. Daher ist es wichtig, dass man bei neuen Pflanzen und/oder beim Umtopfen das Substrat etwas genauer anschaut. Denn meist beginnt die Plage unterirdisch. Mehr lässt sich präventiv kaum machen.
Wenn man sich unsicher ist, ob der Dickmaulrüsslerkäfer am Werk ist, kann man einen Topfuntersatz oder einen Blumentopf mit Holzwolle direkt bei der «verdächtigen» Pflanze auf den Boden stellen und abwarten.
Die Käfer werden das Versteck gerne annehmen und durch den Tag darin Schutz suchen. Nach 1 bis 2 Tagen kann man das angebotene Tagesversteck auf den Käfer prüfen. Die andere Variante ist nach dem Eindunkeln an der Pflanze danach zu suchen.
Sind der Befall und die Schäden durch den Dickmaulrüssler erkannt, kann man dem Entwicklungszyklus entsprechend handeln.