Anleitung für den Hummelnistkasten: Aufbau und Tipps zur Ansiedlung
Hummeln sind sehr fleissig und fliegen auch bei tiefen Temperaturen. Sie tragen pro Flug (Tracht) viermal so viele Pollen ein wie Honig- und Wildbienen; und erst noch viel schneller. Leider sind mehr oder weniger alle in Mitteleuropa vorkommenden Hummelarten in ihrer Existenz gefährdet, da unter anderem in den Gärten die geeigneten Standorte fehlen.
Der Hummelnistkasten für oberirdisch nistende Arten besteht aus dem Holzhaus-Bausatz und dem Nestkarton. Im Nestkarton befinden sich alle notwendigen Materialien, welche den Hummeln ermöglichen, im Karton ihr Nest zu bauen. Der Nestkarton ist für Folgejahre als Auswechselkarton erhältlich.
Der Hummelnistkasten ist einfach zu montieren; die Löcher sind vorgebohrt und die kniffligen Teile bereits vormontiert.
Der Hummelnistkasten wird aus Schweizer Tannenholz in Zusammenarbeit mit einer sozialen Einrichtung hergestellt.

Hummelnistkastenbausatz - Anleitung

- Bodenplatte (A) mit den Füssen nach unten hinlegen, die Füsse liegen rechts und links. Die Rückwand (B) so ausrichten, dass die Klammern gegen die Innenseite des Nistkastens zeigen und mit langen Schrauben verschrauben.
- Die beiden Seitenwände (C) bündig an die Rückwand positionieren und verschrauben. Klammern schauen zur Innenseite, lange Schrauben benutzen
- Drei der kurzen, schmalen Abstandhalter (D) ungefähr mittig je an der Rückwand und den beiden Seitenwänden platzieren. Für die Distanz zum Boden auf den Seiten je eine Dachleiste und hinten ein Abstandhalter flach hinlegen, dies hilft für ein gutes Abschätzen der Mitte und für den Abstand zum Boden. Mit den kurzen Schrauben verschrauben, danach die Positionierhilfen wieder entfernen.
- Zwei weitere Abstandhalter am Boden (A) ungefähr mittig verschrauben, etwa im Abstand eines weiteren Abstandhalters zueinander. Kurze Schrauben verwenden.
- Den letzten Abstandhalter (D) an der Innenseite (diejenige mit Klammern) der Vorderwand (F) mithilfe der Dachleiste ungefähr mittig positionieren. Das Loch liegt von der Innenseite her gesehen in der unteren rechten Ecke und darf nicht zugedeckt werden. Kurze Schrauben verwenden und verschrauben.
- Den Eingang (E) auf der Aussenseite der Vorderwand (F) positionieren. Dafür beachten, dass das Einflugloch der Vorderwand (von aussen her gesehen) im linken, unteren Eck liegt. Den Eingang so platzieren, dass das untere Brettchen des Eingangs (E) mit der rechten Seite des Hummelnistkastens bündig ist, zur unteren Kante einen Abstand von 8,5cm abmessen. Position einzeichnen.
- Nach dem Abmessen 3 lange Schrauben von der Innenseite her in die vorgebohrten Locher so weit eindrehen, dass die Spitze vorne etwas herausschaut. Den Eingang auf der abgemessenen Markierung positionieren und durch leichtes Andrücken sicherstellen, dass die Schrauben ins Holz treffen. Dann zuerst die unteren und dann die obere Schraube ganz hineindrehen.
- Vorderwand (F) mit den Seitenwänden (C) verschrauben, lange Schrauben benutzen. Der Eingang liegt gegen aussen.
- Die beiden Dachplatten (H) so auflegen, dass die Lasche der Dachpappe die andere Platte dicht abdeckt. Die beiden Dachlatten (G) auf die Markierung auf den Dachplatten legen und mit kurzen Schrauben verschrauben.
- Beim Platzieren auf dem Nistkasten darauf achten: Dachplatte mit dem Dachpappen-Überstand ist der obere Teil (Vorderseite).
- Den Boden des Nestkartons (K) einfalten und gemäss der separaten Anleitung zum Nestkarton weiter vorgehen. Einflugröhrchen (I) und Nestkarton-Material (J) entsprechend platzieren.

Standort und Reinigung für ein gutes Hummelheim
Standortwahl für den Hummelnistkasten
Um ein Überhitzen des Kasteninhalts zu vermeiden, darf der Hummelnistkasten nicht an praller Sonne stehen. Idealerweise platzieren Sie den Kasten an einer ungestörten, halbschattigen Stelle bodennah auf der Erde oder dem Balkon. Das Einflugloch sollte nicht zur Wetterseite zeigen. Nach der Besiedelung darf der Nistkasten nicht mehr umplatziert werden.
Ab Ende Februar geht es los: dann sollte der Kasten bereit sein.
Reinigung und Pflege des Hummelnistkastens
Nach Absterben des stets einjährigen Hummelvolkes fliegen die neuen Königinnen aus, um an einem geschützten Ort zu überwintern. Während dieser Zeit sollten Sie den Nestkarton rausnehmen, entsorgen (Hausmüll) und den Hummelnistkasten reinigen. Ist die Innenseite sauber, kann diese nur trocken mit einem Handwischer gereinigt werden. Haben sich Wachs-motten im Kasten eingenistet, werden diese abgeschabt und entsorgt. Danach das Holz mit warmem Wasser sauber abwaschen und gut trocknen lassen.
Den Nistkasten über den Winter geschützt und trocken lagern. Es wird empfohlen, das Haus zusätzlich mit einem natürlichen Leinöl zu behandeln (nur aussen).
Im Winter wird dann ein neuer Nestkarton vorbereitet und eingesetzt, welcher einem neuen Volk ein Heim bieten wird. Ende Februar an der exakt gleichen Stelle platzieren, ausgeflogene Königinnen kehren zurück. Ein neuer Nestkarton mit allen notwendigen Materialien und Anleitung (Auswechselset) kann bei Andermatt Biogarten bezogen werden.

Hummeln anlocken leicht gemacht


Besiedlung des Hummelnistkastens
Die ersten Hummelköniginnen tauchen je nach Wetter bereits ab Anfang März auf. Ab diesem Zeitpunkt sollte der Hummelnistkasten an gleicher Stelle wie im Vorjahr aufgestellt werden.
Hummelköniginnen suchen sich im Frühjahr aktiv einen Nistraum. Es sind die ganz ersten Hummeln, die meist allein unterwegs sind. Die Hummelnistkästen werden meistens von den entkräfteten Königinnen gerne angenommen.
Um die passive Hummelansiedlung so attraktiv wie möglich zu machen, wird der Riegel beim Einflugvorbau geöffnet. Auf das Flugbrett ein wenig Moos, Rinde oder Kleintierstreu legen. Die Hummeln können nun kommen. Sobald die Königin einige Male ein- und ausgeflogen ist, kann der Riegel wieder geschoben werden, so dass nur noch das Loch offenbleibt. Sollte dieser Vorgang nicht von alleine klappen, so kann nachgeholfen werden, indem eine Königin, die in der Nähe eindeutig nach Hohlräumen sucht, in der hohlen Hand (Handschuhe verwenden*) gefangen und in den Einflugvorbau am Kasten eingesetzt wird.
Das Einflugloch sollte danach über Nacht verschlossen bleiben, damit die Hummel durch das Rohr in den Nistkastenbereich vordringt und nicht gleich wieder abfliegt. In den meisten Fällen lassen sich Hummeln dadurch von dem angebotenen Kasten überzeugen.
Die Jungköniginnen einiger Hummelarten kehren mit großer Zuverlässigkeit wieder in ihr Geburtsnest zurück (z.B. Steinhummel, Gartenhummel). Hat man in einem Jahr ein erfolgreiches Nest beherbergt, so kehren im kommenden Frühjahr die Jungköniginnen hierher zurück. Nur eine der Königinnen kann aber den Kasten wieder beziehen. Weshalb dann nicht mehrere Kästen anbieten?
*Hummeln sind zwar sehr friedlich, können jedoch auch stechen. Die Königin muss zwingend über das Einflugloch in den Nestkarton gelangen. Es funktioniert nicht, wenn sie nach dem Einfangen direkt in den Nestkarton gegeben wird.