Lieblingsprojekt:
Die Ecke mit dem Weissdorn: Er bietet den Vögeln einen geschützten Anflugort, so dornig und bewachsen wie er ist. Und gleich darunter die Holzbeige, die Unterschlupf schafft. Auch die Wasserstelle, die von vielen zum Trinken genutzt wird und nicht nur mit einer Ausstiegshilfe, sondern auch mit einem Gitter versehen worden ist, ist ein Herzensprojekt.
Heidi Schnell: Das kam mit meinem ganzen Lebensstil und machte einfach Sinn. Biodivers zu gärtnern, ist schlicht das Natürlichste für mich. Wenn ich Mittel einsetze, dann biologische, und vieles mache ich auch mit homöopathischen Mitteln. Ich mische, was die Natur zu bieten hat, das ist oft auch ein bisschen ein Ausprobieren. Vieles bei mir ist nicht für mich gepflanzt, wie der Fenchel oder das Maggiekraut, welche ich beide weniger mag. Sie sind aber wunderbar für die Raupen, und deshalb gehören sie bei mir auch mit in den Garten.
Was uns gut geholfen hat und ich auch gerne weiterempfehle, ist eine gute Beratung am Anfang. Hier hilft ein:e Gartenplaner:in oder Gärtner:in mit der gleichen Denkweise, wie man selber hat. Dann läuft es automatisch in die richtige Richtung. Jemand, der gut auf die eigenen Wünsche eingehen kann, und sich auch entsprechend auskennt, ist Gold wert. So hat man am Schluss etwas, das einem gefällt, und keinen Frust im Garten. Vieles an Wissen, das man sich aneignet, kann man auch gut weitergeben, an Nachbarn oder andere Interessierte.
Im Tierbereich sind das sicher der Buchsbaumzünsler, welchen ich mit Delfin, Thuja und Sulphur in Schach halte, die Kräuselkrankheit am Pfirsich, oder auch Schnecken, welchen ich mit Kupferband und auch damit eingewickelten Töpfen entgegenwirke. Manchmal auch unterschiedliche Sichtweisen oder verschiedene Bedürfnisse zwischen Nachbarn. Man findet aber für vieles Lösungen und Kompromisse.
Ich wusste gar nicht, wie viele Bienen es gibt! Ich entdecke immer wieder, für mich neue Arten, einige sind winzig! Und es scheint noch lange kein Ende zu nehmen mit der Vielfalt. Schön ist auch zu sehen, dass sich die Natur immer wieder erholen kann. Nach einem langen Winter oder einem Unwetter. Generell ist es spannend, zuzuschauen, wie sich die Natur verändert, immer im steten Wandel.
Als Nächstes sollen die Fledermäuse zum Zuge kommen. Diese brauchen schliesslich auch Nahrung. Besonders in der Nacht, wenn sie unterwegs sind. Da helfen Blühpflanzen, die speziell am Abend oder in der Nacht mit ihrem Duft Insekten wie zum Beispiel Nachtfalter anlocken. Diese können wiederum von den Fledermäusen verspeist werden.
Links: Auch für Wespen ist im naturnahen Garten Platz. Sieben der neun in der Schweiz lebenden Arten sind hier friedlich unterwegs.
Oben: Ein offener Kompost dient als Buffet oder Unterschlupf für viele Insekten und Kleinsäuger. Und gleich daneben können die Asthaufen von Igeln, Mäusen oder Reptilien zum Schutz genutzt werden. Wird eine ganze Ecke der Natur überlassen, profitieren immer gleich sehr viele Tiere davon.
Rechts: Die Wasserstelle ist für viele Tiere eine Freude, umso mehr, da sie eine Ausstiegshilfe und ein Gitter gegen das Ertrinken beinhaltet. Auch die Holzbeige und der Efeu im Hintergrund schenken ein Zuhause sowie ein Nahrungsangebot im Herbst.
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