Pflanzenjauchen und -extrakte wurden schon in alten Klostergärten und traditionell in Bauerngärten hergestellt und angewendet. Man giesst oder sprüht sie verdünnt auf die Pflanzen. Behandelte Gemüse, Kräuter, Stauden und Obstbäume werden gestärkt und reagieren toleranter gegenüber Stressfaktoren.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass einige Pflanzenjauchen und -extrakte sogar Schädlinge fernhalten oder Pilzkrankheiten vorbeugen können. Wichtig sind die richtige Dosierung und Anwendung.
Die stärkende Wirkung von Pflanzenjauchen und -extrakten lässt sich auch heute noch nutzen. Mit unseren Pellets, einer verdichteten Form getrockneter Kräuter, lassen sich grössere Mengen Jauchen selbst herstellen.
Eine zeitsparende Alternative dazu bieten fertige Extrakte und abgefüllte Jauchen. Dabei entfällt auch der starke Geruch während des wochenlangen Vergärens.
Dies freut empfindsame Nasen und oft auch die Nachbarschaft.
Kleiner Tipp für angesetzte Pflanzenjauchen: Gibt man der angesetzten Jauche etwas Pflanzenkohle oder Steinmehl dazu, wird der unangenehme Geruch dadurch gebunden.
Jauchen, Brühen und Extrakte unterscheiden sich in der Herstellungsart, sind in der Wirkung jedoch ähnlich. Eine Pflanzenbrühe wird durch Abkochen des Pflanzenmaterials hergestellt. Nach dem Abfüllen kann es jedoch zu einer Nachfermentierung kommen, wobei sich auch der typische Geruch entwickelt.
Beim Vergären der Pflanzenjauchen sind Mikroorganismen beteiligt, welche die Inhaltsstoffe aufschliessen und für die Pflanzen teilweise besser nutzbar machen. Wird die Jauche (verdünnt) gegossen, aktivieren und beleben die enthaltenen Mikroorganismen auch den Boden. Man setzt daher Jauchen und Brühen vorzugsweise zum Giessen ein und Extrakte zum Besprühen der oberirdischen Pflanzenorgane.
Ausserdem spielt es eine wichtige Rolle, ob man Brennnessel, Schachtelhalm oder Beinwell als Ausgangsmaterial nimmt. Diese drei Pflanzenarten enthalten unterschiedliche Nähr- und Wirkstoffe, die Einfluss auf die Kulturpflanzen, Krankheiten, Schädlinge oder den Boden haben können.
Produkt | Sprühen | Giessen |
---|---|---|
Beinwelljauche | Kalium, Kieselsäure, Gerbstoffe, Mineralien |
|
Brennnesselextrakt AF |
Stickstoff, Phosphor, Eisen, Spurenelemente, Kieselsäure, Gerbstoffe, Flavonoide, Vitamine, Enzyme |
|
Schachtelhalmextrakt AF |
Kieselsäure |
|
Je nach gewünschter Wirkung werden Pflanzenjauchen und -extrakte dem Giesswasser beigefügt oder aufs Laub gesprüht. Zur allgemeinen Pflanzenstärkung empfiehlt es sich, sowohl zu sprühen als auch zu giessen. Dabei eignen sich Jauchen und Brühen am besten für die Giessanwendung und Extrakte fürs Sprühen. Es ist aber möglich, sowohl Jauchen als auch Extrakte fürs Giessen und Sprühen zu verwenden.
Fürs Sprühen gelten die gleichen Regeln wie fürs Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln oder Blattdüngern. Es ist wichtig, dass man die Pflanzen morgens, abends oder bei bedecktem Himmel damit einsprüht. Die Sonne sollte nicht scheinen, solange die Pflanzen nass sind. Es kommt sonst leicht zu Verbrennungen.
Produkt | Sprühen | Giessen |
---|---|---|
Beinwelljauche |
|
|
Brennnesselextrakt AF 1 Brennnesselextrakt Brennnesseljauche |
|
|
Schachtelhalmextrakt AF 2 Schachtelhalmextrakt Schachtelhalmbrühe |
|
|
Unsere Jauchen und Extrakte sind aufgrund der verschiedenen Herstellungsarten unterschiedlich stark konzentriert.
Ob gesprüht oder gegossen: Brennnesseljauche, Schachtelhalmextrakt & Co. sollten immer verdünnt angewendet werden.
Nur die anwendungsfertigen Sprays der Schachtelhalm- und Brennnesselextrakte können direkt auf die Pflanzen gesprüht werden.
Um die positiven Effekte der Jauchen oder Extrakte von Brennnessel, Schachtelhalm und Beinwell zur verstärken, können sie auch gemischt werden. Die Anwendungsmenge pro Liter und Jauche/Extrakt bleibt dabei gleich.
Produkt | Sprühen | Giessen |
---|---|---|
Beinwelljauche | 50 ml/L Wasser | 100 ml/L Wasser |
Brennnesselextrakt AF | ist bereits anwendungsfertig | nicht geeignet |
Brennnesselextrakt | 20 – 50 ml/L Wasser | 50 ml/L Wasser |
Brennnesseljauche | 50 ml/L Wasser | 100 ml/L Wasser |
Schachtelhalmextrakt AF | ist bereits anwendungsfertig | nicht geeignet |
Schachtelhalmextrakt | 30 ml/L Wasser | 30 ml/L Wasser |
Schachtelhalmbrühe | 100 ml/L Wasser | 100 ml/L Wasser |
Beide Anwendungen alle 10 bis 14 Tage wiederholen
Sollen Extrakte, Brühen und Jauchen ihre volle Kraft entfalten, ist es wichtig, dass man sie regelmässig anwendet. Besonders beim Sprühen sollte man darauf achten, dass man ab Austrieb oder ab der Pflanzung alle 14 Tage neu einsprüht. In besonders wüchsigen Phasen, wenn sich viel neues Laub bildet, sprüht man idealerweise sogar einmal pro Woche.
Auch die Brühen und Jauchen zeigen die beste Wirkung, wenn man sie regelmässig alle ein bis zwei Wochen dem Giesswasser beifügt und damit den Boden rund um die Wurzeln in Schwung hält.
Zwar können wir nicht alle einen ehrwürdigen Klostergarten kultivieren oder einen prächtigen Bauerngarten anlegen, doch das althergebrachte Wissen der Pflanzenjauchen lässt sich überall gewinnbringend einsetzen. So gedeihen auch in einem bescheideneren Hausgarten, auf einer Terrasse und sogar auf dem Balkon gesunde kräftige Pflanzen, die sich selbst gegen Schädlinge und Krankheiten wehren können, üppig blühen und Früchte tragen.