Herbstzeit ist Erntezeit, und die knalligen Farben machen richtig Lust, noch etwas Zeit im Garten oder auf der Terrasse zu verbringen. Doch auch nachdem das meiste abgelesen ist, ist das Gartenjahr noch nicht vorbei.
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Oder besser ans Eingesetzte. Im Herbst verschiebt sich das Wachstum der Pflanzen von den Blättern in die Wurzeln, daher ist es die perfekte Pflanzzeit.
Unsere Gartenpflanzen sind sich Jahreszeiten und einen Wetterumschwung gewohnt, und richten ihre Vegetationsperioden danach aus. Im Frühling ist die Zeit fürs Keimen und Wachsen. Im Sommer für Blüten und Früchte. Und im Herbst startet für mehrjährige Pflanzen die Ruhezeit.
Die Pflanze konzentriert sich nun weniger stark auf oberirdische Teile, sondern mehr auf das versteckte, wie die Wurzeln. Eine wichtige Phase, die nicht nur hilft, über den Winter zu kommen, sondern auch um ausreichend gestärkt in den nächsten Frühling zu starten.
So wie auch wir zu Beginn der kälteren Jahreszeiten etwas herunterfahren, tun das auch die Pflanzen. Ab September signalisieren tiefere Temperaturen, das wechselnde Licht, und die geringere Sonneneinstrahlung unseren Garten- und Balkonpflanzen, dass nun Energie umverteilt werden muss.
Die Energie, die im Frühling für andere Pflanzenteile gebraucht wird, kann jetzt gezielt in die Wurzeln investiert werden. Viele Bäume und Stauden profitieren deswegen von einer Herbstpflanzung. Dies lässt ihnen genügend Zeit, gut anzuwachsen, um dann im Frühling so richtig loslegen zu können. Das Wurzelwachstum geht auch dann weiter, wenn wir schon nicht mehr so gerne im Garten sind. Erst wenn der Boden gefriert, stellen die meisten Pflanzen ihr Wurzelwachstum ein.
Abfallende Blätter sind im Herbst völlig normal. Damit wird auch gleichzeitig das Risiko der Austrocknung gesenkt, da durch die Blätter Verdunstung stattfindet. Zudem geben weniger Blätter weniger Angriffsfläche für Wind und schweren Schnee. Wenn die Pflanzen im Herbst also in den Boden kommen, müssen sie kein perfektes Blattwerk mehr haben, sie haben jetzt anderes zu tun. So ist es auch bei gesunden Jungbäumen normal, dass sie zu dieser Zeit kleine Veränderungen an den Blättern oder kleinere Blattschäden aufweisen. Die Pflanzen aus unserem Shop werden ganzjährig auf Schädlinge geprüft und bei Bedarf sofort behandelt, und werden nur in gesundem Zustand verschickt.
Da die Pflanzen nun besonders gut anwachsen, bietet sich der Herbst für Stauden, Beeren, Bäume und Kräuter als Pflanzzeit an. Die meisten Obstgehölze etwa zwischen Oktober und November. Die frisch gesetzten Stauden und Bäume profitieren vom nassen Boden, den sie brauchen, um Halt zu finden. Ausnahmen sind frostempfindliche Stauden, Gräser und Farne, bei ihnen lohnt es sich, bis im Frühling zu warten.
Bei neuen Pflanzungen deshalb gut darauf achten, ob genügend Nässe vorhanden ist, ansonsten grosszügig nachgiessen. Bei grösseren Gewächsen lohnt sich auch eine zusätzliche oberirdische Stütze wie ein Pfahl. Wurzelnackte Pflanzen wollen möglichst schnell eingepflanzt werden, damit sie nicht austrocknen. Die Wurzelenden davor leicht kürzen. Dies gilt auch für Topfpflanzen, welche vor dem Einpflanzen eine Weile ins Wasser gestellt werden. Topfpflanzen benötigen auch im Spätherbst und Winter noch Wasser, daher das Substrat stets feucht halten. Das Wasser selbst ist auch ein guter Winterschutz, da es bei Frost eine schützende Hülle um den Wurzelballen bildet.
Nach der Vegetationsperiode (die aktive Zeit vom Wachsen, Blühen und Fruchtbilden) müssen die meisten Pflanzen nicht mehr gedüngt werden. So ist das auch bei den im Herbst eingepflanzten Bäumen und Stauden der Fall. Als Ausnahme höchstens Rasen oder immergrüne Gehölze, sie profitieren auch im frühen Herbst noch von einem kalibetonten Dünger.
Spätestens vor dem ersten Frost gilt es, die Pflanzen draussen zu schützen. Das abgefallene Laub kann dazu verwendet werden, eine isolierende Schicht über dem Wurzelwerk zu bilden, alternativ auch Mulch oder Tannenzweige, oder extra angefertigte Mulchscheiben.
Luftdurchlässige Materialien wie Jute oder Schafwolle eignen sich prima, um ganze Töpfe gut einzupacken, und den Wurzelballen zu schützen. Für Bäume lohnt sich ein heller Stammanstrich, welcher verhindert, dass bei kaltem Boden und starker Sonneneinstrahlung Spannungsrisse entstehen.
Hat man die Chance, Topfpflanzen in einen unbeheizten Raum reinzunehmen, unter ein Dach oder an eine Mauer zu stellen, kann man dies als Schutzmöglichkeit nutzen.
Mit diesen einfachen Methoden bieten Sie Ihren Garten- und Balkonpflanzen die optimale Grundlage für eine erfolgreiche Überwinterung, sowie einen kräftigen und gesunden Start im nächsten Frühling.