Pflanz- und Pflegeanleitung für Reben

Reben im Garten dienen als Schattenspender, Sichtschutz und Pflückobst.

Pflanzzeit

Reben in Töpfen/Containern können das ganze Jahr über gepflanzt werden. Hauptpflanzzeit ist jedoch im Frühjahr (März–Mai).

Standort und Boden

Ideal ist eine nach südost-, süd-, südwest- oder westweisende Wand, welche gespeicherte Tageswärme bis in die Nacht hinein abgibt. Auch ein freistehendes Spalier an windgeschützter Stelle ist möglich. Geeignet ist schwerer Ton und Lehm ebenso wie Sandboden, wenn er mit Humus versorgt ist. Staunasser Boden ist ungeeignet.

Pflanzung

Reben gehören zu den rankenden Pflanzen und benötigen daher eine Wuchshilfe. Sie können an der Hauswand als Spalier, als Pergola oder freistehendes Spalier oder als Einzelstock an einem Pfahl gezogen werden.

Für das Spaliergerüst an Hauswänden werden schmale, gehobelte Latten 25 cm übereinander angebracht oder Draht straff gespannt. Bei einem freistehenden Spalier (wie im Weinberg) werden an den beiden Enden der geplanten Zeile ca. 2 bis 2,30 m lange Holzpfähle in die Erde eingeschlagen und verankert. Zwischen diesen Pfählen werden ab einer Höhe von 80 cm im Abstand von 25 cm rostfreie Drähte gespannt.

  1. Die Rebe in ein Gefäss mit Wasser stellen, bis sich der Wurzelballen vollgesogen hat.
  2. Pflanzgrube von 30 cm Länge und Breite und mind. 40 cm Tiefe ausheben.
  3. Container entfernen und Wurzelballen vorsichtig auflockern.
  4. Rebe so tief in den lockeren Boden versenken, dass die Veredlungsstelle (ein Wulst am oberen Ende der Wurzelstange) noch über dem Erdniveau zu stehen kommt.
  5. Anschliessend die Hälfte des Pflanzlochs mit Erde füllen und kräftig angiessen. Damit der Boden den Wurzelballen bzw. die Wurzeln satt umschliesst.
  6. Anschliessend Pflanzloch vollständig mit Erde auffüllen und um die Veredlungsstelle leicht anhäufeln.
  7. Die Rebe locker an Spalier oder Stab befestigen und die Triebe fortlaufend anbinden.

 

Schnitt

Geschnitten wird ab März, nachdem die starken Winterfröste vorüber sind. Nach dem Schnitt «weinen» die Reben, das heisst, Wasser tropft aus den Schnittwunden. Die Pflanze erleidet dadurch keinen Schaden.

Mit dem Schnitt wird der Ertrag reguliert und die Qualität der Trauben verbessert.

Das erste Jahr dient dem Stammaufbau. Nur der stärkste Trieb wird stehengelassen und – seinem Wachstum entsprechend – fortlaufend angeheftet. Seitentriebe werden bis zur gewünschten Stammhöhe (meist 60 bis 80 cm) ausgebrochen.

Im Jahr nach der Pflanzung wird der (inzwischen verholzte, mindestens bleistiftstarke) Trieb auf die gewünschte Stammhöhe zuzüglich 20 cm zurückgeschnitten. Ist der Trieb noch zu schwach, sollte wieder auf 1 bis 2 Augen zurückgeschnitten und erneut mit dem Stammaufbau begonnen werden.

Von den im Laufe des Sommers entstehenden Neutrieben belässt man die obersten 2 bis 5 (je nach Wuchsstärke). Alle darunter stehenden Austriebe werden direkt am Stamm entfernt. Die stehengelassenen Triebe oberhalb des Stammendes werden in der gewünschten Form an Spalier oder Pergola befestigt.

Während des Sommers müssen zusätzliche Schnittmassnahmen durchgeführt werden: Wasserschosse aus dem Stamm werden entfernt, zu lange Jahrestriebe eingekürzt, Geiztriebe (Seitentriebe aus den Blattachseln) entfernt. Ende August werden die Jahrestriebe entspitzt, um die Verholzung und damit die Winterhärte zu fördern.

Pflanzenschutz

Bei unseren ausgewählten Rebensorten handelt es sich um robuste Sorten, welche wenig anfällig auf Pilzkrankheiten sind. Dadurch können die Pflanzenschutzmassnahmen deutlich reduziert werden.